Das Kirchengebäude

Evangelischer Kirchenraum und das Gebäude sind für den christlichen Gottesdienst im Grund nicht notwendig. Jesus hat deutlich gemacht, dass es vor allem darauf ankommt, dass sich Menschen in seinem Namen zusammenfinden. „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Matthäus 18,20) Im Johannesevangelium gibt es eine Geschichte, in der Jesus sich mit einer Frau aus Samarien unterhält. Dabei geht es unter anderem um den Ort, an dem Gott angebetet werden soll. Für die Juden war das damals der Tempel in Jerusalem. Die Samaritaner hatten ein Heiligtum auf dem Berg Garizim. Jesus sagt, dass es nicht auf den Ort ankommt, sondern auf die innere Haltung: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ (Johannes 4,24).

Es ist also mehr eine praktische Überlegung, wenn wir bestimmte Gebäude für den Gottesdienst nutzen. Das zeigt auch die Geschichte. Die ersten Christen und Christinnen nahmen noch am Gottesdienst im Tempel und in den Synagogen teil. Der eigentliche christliche Gottesdienst – das sogenannte Brotbrechen, das Abendmahl – fand in den ersten zwei Jahrhunderten ausschließlich in privaten Häusern statt. Erst im zweiten Jahrhundert gab erste kleine Gebäude, die nur dem Zweck des Gottesdienstes dienten.

Die älteste archäologisch nachweisbare Kirche wurde in Duro Europos im Osten des heutigen Syrien gefunden. Etwa im Jahr 232/233 nach Christus wurde sie aus einem privaten Haus umgebaut. Damals wurde sogar ein kleiner Raum mit einem Baptisterium ausgestattet. Das ist ein Raum mit einem Becken, in dem der Täufling ganz untergetaucht werden konnte.

Seit der Anerkennung des Christentums im römischen Reich unter Kaiser Konstantin, Anfang des 4. Jahrhunderts, beginnt dann eine große Bewegung des Kirchenbaus, die sich über das ganze Reich ausdehnte. Im Laufe der Jahrhunderte bis zur Reformation entstanden kleine Dorfkirchen und große Dome und es entwickelten sich unterschiedliche Baustile.

Martin Luther hat wieder großen Wert darauf gelegt, dass es nicht auf das Gebäude ankommt. In seiner Schrift „Das schöne Confitemini“ von 1530 schreibt er: „Des Herrn Haus heißt, wo er wohnt, und er wohnt, wo sein Wort ist, es sei auf dem Felde, in der Kirche oder auf dem Meer. Wiederum, wo sein Wort nicht ist, da wohnt er nicht.“ (Aus: Das schöne Confitemini an der Zahl der 118. Psalm (1530) in Martin Luther, Luther Deutsch. 7: Der Christ in der Welt, hg. von Kurt Aland, 3., durchges. Aufl (Stuttgart: Klotz, 1983), Seite 358.)

Deshalb hat Luther auch keinen großen Einfluss auf den Kirchenbau ausgeübt. Außerdem gab es ja überall Kirchen. Wenn eine Gegend sich dem protestantischen Glauben anschloss, wurde einfach die vorhandene Kirche umgenutzt. Dazu wurde nur der Gottesdienstraum als evangelischer Kirchenraum leicht umgestaltet.

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Dieser Beitrag gehört zur Serie "Wie geht evangelischer Gottesdienst".

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Lebendiges Kirchenjahr

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Kirchenjahr
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Spiritualität

Kirchenjahr gehört mit Kirche und Bibel zum Bereich Spiritualität.

Evangelischer Kirchenraum

Erst spät ergab sich eine spezielle evangelische Form der Gestaltung der Kirche, vor allem im Gottesdienstraum. Typisch wurde bei Neubauten die Anordnung, den Altar, die Kanzel und die Orgel übereinander zu bauen. Das ergab sich aus der zentralen Stellung, die die Predigt in der evangelischen Kirche hatte. Der Prediger sollte von überall aus dem Kirchenraum gut gesehen und vor allem gehört werden. Damit wurde aber auch eine Überordnung der Predigt über das Sakrament (am Altar) optisch umgesetzt.

Kirche und evangelischer Kirchenraum sind häufig „geostet“. Das heißt, dass der Haupteingang im Westen liegt und der Altar auf der Ostseite des Kirchenraumes steht. Der Osten, als die Himmelsrichtung der aufgehenden Sonne, steht symbolisch für das Licht, das Christus der Welt bringt.

Altar und Kanzel sind die zentralen „Einrichtungen“ in einem evangelischen Kirchenraum. Heute wird darauf geachtet, dass beide ihr Recht behalten. Eine schlichte Überordnung der Kanzel – damit verbunden eine Abwertung des Altars und des Abendmahls – ist nicht zielführend. Allerdings ist es in vielen älteren Kirchen architektonisch nicht zu ändern. Dann sollte zumindest in der liturgischen Gestaltung des Gottesdienstes und in der Gestaltung des Raumes eine besondere Aufmerksamkeit dem Altar gelten.

Kanzel

Die Kanzel ist meist etwas erhöht angebracht, damit der Pfarrer oder die Pfarrerin von überall, auch von der Empore, gesehen und verstanden werden kann. Oft ist über der Kanzel ein Schalldeckel installiert, also ein Art „Dach“, das dazu dient, das gesprochene Wort besser zur Gemeinde auszurichten. Häufig sind Kanzel und Schalldeckel mit Schnitzereien verziert. Insgesamt muss man aber sagen, dass dies mehr in der lutherischen Tradition üblich ist. In der reformierten Tradition evangelischer Kirchen, die sich auf die schweizer Reformatoren Zwingli und Calvin bezieht, ist der Kirchenraum insgesamt eher schlicht.

Die Kanzel ist ausschließlich der Verkündigung des Wortes Gottes, der Predigt, vorbehalten. Lesungen oder Abkündigungen sollten von einem Lesepult (siehe unten) aus gesprochen werden, nicht von der Kanzel.

Altar und Altargeräte

Der Altar ist der Ort der Feier des Heiligen Abendmahls. Um die besondere Bedeutung des Sakraments Ausdruck zu geben, ist der Bereich um den Altar, der Altarraum, meist etwa zwei Stufen erhöht gegenüber dem Gemeindebereich. Der Altar ist normalerweise fest installiert. Besonders in reformierten Gemeinden kann der Altar auch wie ein Tisch aussehen. Dies soll den Charakter des Abendmahls als Tischgemeinschaft mit Jesus darstellen. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass dadurch nicht die Unterscheidung zwischen Altar und normalem Esstisch verwischt wird. Wichtig ist aber auch, dass in der evangelischen Kirche der Altar kein Opferaltar ist.

Wenn es der Platz und die Stellung des Altars zulassen, stehen Pfarrer oder Pfarrerin hinter dem Altar. Man nennt diese Stellung „versus populum“. Das bedeutet, dass der Liturg, die Liturgin zur Gemeinde gewandt sind. Stehen die Liturgen vor dem Altar, dann müssen sie sich bei bestimmten Handlungen zum Altar und vom Altar weg drehen. In diesem Fall erfolgt die Bewegung immer mit dem Herz zum Altar.

Meist wird der Altar besonders geschmückt. Auch darin kommt in seine Bedeutung zum Ausdruck. Üblich sind Kerzen, ein Altarkreuz und Blumen, die auf einem Altartuch stehen. Wenn die Liturgen hinter dem Altar stehen können, dann muss darauf geachtet werden, dass dieser Schmuck nicht den Blick zur und von der Gemeinde verdeckt.

Abendmahlsgeräte:
Wenn im Gottesdienst Abendmahl gefeiert wird, gehören die Abendmahlsgeräte auf den Altar. Dazu gehören eine Dose, in der die Oblaten oder Brotstücke aufbewahrt werden (das Ciborium), ein Teller, von dem aus Oblaten oder Brotstücke an die Abendmahlsteilnehmer:innen ausgeteilt werden (die Patene), eine Abendmahlskanne, in der der Abendmahlswein oder Traubensaft enthalten ist, und ein Kelch, aus dem die Gemeindeglieder bei der Austeilung trinken.

Aus Rücksicht auf „trockene“ Alkoholiker und weil mehr und mehr auch Kinder in der evangelischen Kirche zum Abendmahl zugelassen sind, wird statt Wein oft Traubensaft benutzt. Aus hygienischen Gründen verwenden viele Gemeinden heute auch Einzelkelche statt des Gemeinschaftskelches. Leider wird dadurch der Gemeinschaftcharakter des Abendmahls etwas abgeschwächt. Daher ist es bei Verwendung von Einzelkelchen besonders wichtig, auf die Gestaltung der ganzen Feier als gemeinschaftliches Abendmahl zu achten.

Zu den Abendmahlsgeräten gehören auch Abdecktücher um Patene und Kelch vor und nach dem Gebrauch abzudecken. Diese, Palla genannten Tücher haben oft Kreuze eingewebt oder gestickt. Es gibt beim Altar eine sogenannte Brotseite. Das heißt, dass Oblaten und Brot in der Abendmahlsdose und die Patene links (von der Gemeinde aus gesehen) auf dem Altar stehen. Die Weinseite des Altars ist von der Gemeinde aus gesehen rechts. Dort stehen also Abendmahlskanne und Kelch.

Altarkreuz:
Ein Kreuz auf dem Altar macht das Zentrum des evangelischen Gottesdienstes und des christlichen Glaubens sichtbar: Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist am Kreuz gestorben und am Ostermorgen von Gott auferweckt. Da jeder Gottesdienst eine Auferstehungsfeier ist (siehe [[831-1.2+2.3 Zeit]]), erinnert uns das Kreuz an dieses Fundament des Glaubens.

Altarbibel:
Auf den Altar gehört ebenfalls eine Bibel als das grundlegende Dokument des Glaubens (siehe [[831-1.2+2.2 Bibel]]).

Blumen:
In fast allen Kirchen stehen in jedem Gottesdienst auch Blumen auf dem Altar. Sie sind ein Symbol der guten Schöpfung Gottes und ein Ausdruck der festlichen Freude im Gottesdienst. Normalerweise sind es Schnittblumen und keine Topfblumen (und niemals Kunstblumen). Schnittblumen sind auch ein Symbol der Vergänglichkeit. Denken wir dabei an 1. Petrus 1,24-25: „Denn »alles Fleisch ist wie Gras und alle seine Herrlichkeit wie des Grases Blume. Das Gras ist verdorrt und die Blume abgefallen; aber des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit« . Das ist das Wort, welches euch verkündigt ist.“

Der Blumenschmuck kann der Kirchenjahreszeit angepasst werden. Je nachdem, welche Blumen gerade Saison haben und blühen und eventuell auch an den Farben des Kirchenjahres angelehnt. An Karfreitag und Karsamstag gehören als Zeichen der Trauer keine Blumen auf den Altar.

Altartuch:
Auf dem Altar liegt üblicherweise ein weißes Tuch, das an den Rändern des Altars etwas herabhängt und oft einen Spitzenrand hat. Meist sind Kreuze an den Ecken eingewebt oder gestickt.

Antependien:
Antependien sind textile Vorhänge am Altar und an der Kanzel. Sie wechseln im Lauf des Kirchenjahres in den jeweiligen Kirchenjahresfarben. Meist sind zusätzlich zur Farbe Symbole aufgestickt, die zum entsprechenden Sonntag oder Festtag passen.
Die Liturgische Farben sind

  • weiß – als Farbe für Jesus Christus. Sie steht symbolisch für Licht und Auferstehung. Sie gehört zu allen Christusfesten wie Weihnachten und Ostern,
  • rot – als Farbe der Kirche. Sie steht symbolisch für die Flammen des Heiligen Geistes, des Blutes Christi und der Liebe Gottes zum Beispiel an Pfingsten, Reformationstag.
  • grün – als Farbe des Lebens und der Hoffnung. Grün ist die Farbe der Epiphaniaszeit und der Trinitatiszeit.
  • violett – als Farbe der Buße. Sie prägt die Adventszeit, die Passionszeit und den Buß- und Bettag.
  • rosa – als Mischung aus weiß und violett. Sie ist eigentlich keine eigene liturgische Farbe, weil sie aus weiß und violett gemischt ist. Rosa steht für die Freude mitten im Leid an den beiden Sonntagen Lätare in der Passionszeit und 3. Sonntag im Advent mitten in der Adventszeit.
  • schwarz – als Farbe der Trauer. Sie ist die Farbe des Karfreitags.

Wenn Gemeinden keine schwarzen und rosa Antependien besitzen, wird statt rosa violett aufgehängt. Statt eines schwarzen Antependiums wird an Karfreitag dann ganz auf ein Tuch verzichtet.

Osterkerze:
Die Osterkerze wird im Osternachtgottesdienst zum ersten mal entzündet. Sie ist ein Symbol für das Licht der Auferstehung Jesu Christi. Sie steht auf einem Ständer seitlich vom Altar und brennt in allen Gottesdienste von Ostern bis Himmelfahrt und in Gottesdiensten mit Taufe. In den meisten Kirchen wird sie aber während aller Gottesdienste im Jahr entzündet. Das ist auch in Ordnung, da ja jeder Gottesdienst die Auferstehung Jesu feiert. Als weiteres Symbol der Trauer, brennt die Osterkerze aber nicht an Karfreitag.

Kniebank:
Zu den Gegenständen im Altarraum gehört auch eine Kniebank, die aber nur bei Konfirmationen und Trauungen oder anderen Segenshandlungen benutzt wird.

Hinweis:
In vielen Kirchen habe ich schon erlebt, dass hinter dem Altar ungenutzte Gegenstände gelagert werden. Das reicht von Kerzenständern und Vasen bis hin zu Putzmitteln. Auch wenn diese Gegenstände hinter dem Altar versteckt vor den Blicken der Gemeinde liegen, sollte so etwas nicht gemacht werden. Wenn wir verstehen, wofür der Altar steht, dann versteht sich das eigentlich von selbst.

Taufbecken

In manchen Kirchen steht das Taufbecken traditionell am Eingang der Kirche. Da die Taufe auch die Mitgliedschaft in der Kirche begründet, macht das symbolisch durchaus Sinn. In den meisten evangelischen Kirchen erfolgt die Taufe aber im Altarraum.

Die eigentliche Taufhandlung kann unterschiedlich erfolgen. Wir unterscheiden das vollständige Untertauchen (Submersio) eines Täuflings in einem großen Becken (Piscina). Das war die ursprüngliche Form – schon bei der Taufe Jesu. Heute ist sie vor allem in Freikirchen üblich. Inzwischen gibt es auch Kirchengemeinden, die Taufgottesdienste für Erwachsene anbieten und dabei an einen See oder in ein Schwimmbad gehen um das Untertauchen zu ermöglichen.

Üblich ist in evangelischen Gottesdiensten aber das Begießen (Infusio) oder Besprengen (Aspersio) eines Täuflings mit dem Taufwasser. Dafür wird entsprechendes Gerät benötigt. Ein Taufbecken ist normalerweise ein Ständer aus Stein, gelegentlich auch aus Holz oder Metall, in den oben eine Taufschale eingelegt wird. Wenn kein Taufbecken vorhanden ist, wird die Taufschale während eines Taufgottesdienstes auf den Altar gestellt. Dazu gehört auch eine Taufkanne, in der das Taufwasser bis zur Taufe aufbewahrt wird.

Auf keinen Fall sollte das Taufbecken als Blumenständer oder Ablageort für nicht benutzte Gegenstände verwendet werden.

Lesepult

Das Lesepult steht seitlich vom Altar versetzt. Von hier aus werden die biblischen Lesungen, aber auch Begrüßung und Abkündigungen vorgetragen. Diese Teile des Gottesdienstes werden in vielen Gemeinde durch Lektoren oder andere damit beauftragte Gemeindeglieder übernommen. Möglich ist auch, ein Perikopenbuch anzuschaffen, dass dann auf dem Lesepult liegt. Wenn die „richtige“ Seite vor dem Gottesdienst aufgeschlagen wird, ist es für die Lesenden einfacher. Für ungeübte Gemeindeglieder, die sich bereiterklären, diesen Dienst zu tun, kann das Lesepult auch eine gewisse Sicherheit bieten.

Gerade in modernen Kirchen gibt es Kanzelpulte, die dem Lesepult sehr ähnlich sind. Wenn dies der Fall ist, können Lesungen und Abkündigungen auch von dort aus gemacht werden. Dann ist ein zusätzliches Lesepult nicht nötig. Es sollte aber vermieden werden, Abkündigungen und sonstige Hinweise vom Altar aus zu machen. Dem Altar ist das Gebet und das Abendmahl vorbehalten.

Orgel

Diese „Königin der Instrumente“ steht in nahezu jeder evangelischen Kirche und hat über die Jahrhunderte die Kirchenmusik entscheidend geprägt. Auch heute ist die Orgel aus keinem „normalen“ Gottesdienst wegzudenken. Der Orgelprospekt, also der Teil der Orgel, der offen sichtbar ist, ist ein bedeutendes Merkmal in einem Kirchenraum. Die Orgel begleitet nicht nur den Gemeindegesang, sondern auch liturgische Gesänge und manchmal auch den Chor.

Liedtafeln

In den meisten Kirchen gibt es Liedtafeln, auf die der Küster, die Küsterin vor dem Gottesdienst die Nummern der Lieder aus dem Evangelischen Gesangbuch aufstecken, die im Gottesdienst gesungen werden. Diese Liedtafeln müssen von überall her gut sichtbar sein.

Es gibt inzwischen auch Gemeinden, die alle Liedtexte mit einem Beamer anzeigen. Dann ist eine Liedtafel nicht mehr nötig. Ich halte regelmäßig Gottesdienste in einer Gemeinde, die diese technische Möglichkeit hat. Das bietet natürlich auch weiter Möglichkeiten. Es können Veranstaltungshinweise aus den Abkündigungen ansprechend eingeblendet werden. In der Predigt können der Predigttext oder weitere unterstützende Bilder oder Grafiken angezeigt werden. Das ist sehr gut und hilfreich. Mir ist allerdings aufgefallen, dass dadurch das Evangelische Gesangbuch weitgehend außer Gebrauch kommt. Das ist sehr schade.

Gesangbücher

In den evangelischen Kirchen liegen Gesangbücher für die Gemeinde aus. Viele regelmäßige Kirchgänger haben ihr eigenes Evangelisches Gesangbuch und bringen es zum Gottesdienst mit. Für alle anderen liegen weitere Gesangbücher bereit. Das Evangelische Gesangbuch enthält nicht nur Lieder, sondern auch Gebet, Psalmlesungen, Bekenntnisse und viele weitere nützliche Inhalte. Es kann bei regelmäßigem Gebrauch ein echter Lebensbegleiter sein. Gerade deshalb ist es schade, wenn das Evangelische Gesangbuch im Gottesdienst nicht mehr regelmäßig gebraucht wird.

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Glocken

Im Grunde beginnt der Gottesdienst schon mit dem Ruf der Glocken zur Kirche. Das Läuten ruft die Gemeinde zum Gottesdienst. Außerdem läuten die Glocken zum Vaterunser und in manchen Gemeinden auch zum Segen bei Konfirmationen und bei der Taufe. Sterbefälle und manchmal auch Geburten in der Gemeinde werden durch Glockengeläut angezeigt.

Da Glocken früher die einzige Möglichkeit waren, allen die Zeit anzugeben und auch vor Gefahren zu warnen, beteiligten sich auch die bürgerlichen Gemeinden an dem Läutwerk. Daher läuten an vielen Orten auch heute noch die Glocken zur Zeitangabe. Normalerweise befinden sich Glocken im Kirchturm, da der erhöhte Standort sicherstellt, dass sie überall gehört werden können.

Gestühl

Es ist nicht selbstverständlich, dass es in unseren Kirchen Bänke oder Stühle gibt. Bis ins Mittelalter und heute noch in der orthodoxen Kirche gab und gibt es kein Gestühl. Erst die Reformation machte das zum Standard. Die Bestuhlung, bzw. die Bänke, dienten vor allem dafür, dass die Gemeinde aufmerksam der Predigt folgen konnten (auch wenn erst durch das Gestühl der angeblich so gesunde Kirchenschlaf wirklich möglich wurde :-)).

In modernen Kirchen gibt es meist keine Kirchenbänke mehr, sondern einzelne Stühle. Oft können diese mit Haken zu Stuhlreihen zusammen gestellt werden. Manchmal gibt es in Gemeinden mit alten Kirchen, die noch mit Bänken ausgestattet sind, den Wunsch, die Bänke durch Stühle zu ersetzen. Dies soll ermöglichen, dass es bei unterschiedlichen Gottesdiensten mehr Freiraum für die Gestaltung gibt. Grundsätzlich gibt es keinen theologischen Grund, der für Bänke und gegen Stühle spricht. Zu bedenken ist vor allem die Gefühlslage der Gemeindeglieder, die an der traditionellen Ausstattung hängen, und natürlich der Denkmalschutz. Oft ist es möglich, einen Kompromiss zu finden.

Opferstöcke

Ein Opferstock ist ein fest installierter abschließbarer Behälter am Ausgang der Kirche, in den Gemeindeglieder die Kollekte oder eine Spende einwerfen können. In vielen Kirchengemeinden wird für das Einsammeln der Kollekte auch ein sogenannter Klingelbeutel benutzt, der durch die Reihen der Gemeinde gereicht wird.

Sakristei

Die Sakristei ist ein Seitenraum am Gottesdienstraum, der der Vorbereitung der am Gottesdienst beteiligten Personen dient. In vielen evangelischen Kirchen habe ich erlebt, dass dieser Raum sehr stiefmütterlich behandelt wird. Aus praktischen Gründen wird er häufig auch als Aufbewahrungsort für Putzmittel und allen möglichen Krimskrams benutzt. Um tatsächlich auch eine innere Vorbereitung zu gewährleisten, wäre es gut, die Sakristei einmal aufmerksam anzuschauen. Ein Mindestmaß an Ordnung, Schränke für den Krimskrams, ein Kreuz und ein Pult mit einer Bibel und eventuell einer Kerze – so etwas sollte doch überall möglich sein.

Kirchenkunst

Evangelischer Kirchenraum und Kunst gehören zusammen. Kunst im Kirchenraum gab es schon sehr früh. Schon in der oben erwähnten Hauskirche in Duro Europos gab es Stuckverzierungen und Wandmalereien. Kunstwerke im Kirchenraum weisen auf die Tiefe des menschlichen Lebens und des Glaubens, und können so eine ganz andere Dimension eröffnen. Gerade kunstvoll gestaltetet Kirchenfenster sind in vielen Kirchen üblich und bringen neben dem künstlerischen Aspekt auch Farben und Licht besonders zum Ausdruck. Die Lichtsymbolik spielt im christlichen Glauben eine besondere Rolle. Auch Wandbilder, Denkmäler, Plastiken gibt es in vielen Kirchen.

Lechajim – für das Leben!
Liebe Grüße und bleib von Gott behütet!
Uwe

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