Die Adventszeit

Die Adventszeit ist der Anfang des Kirchenjahres. Der kirchliche Neujahrstag ist sozusagen der 1. Sonntag im Advent, der 1. Advent. Zur Adventszeit gehören in der evangelischen Kirche die vier Adventssonntage und der Nikolaustag. Diesen fünf Sonn- und Feiertagen sind jeweils eigene Themen, biblische Texte (Perikopen) und Lieder zugeordnet.

Die Zeit des Advents gehört zum sogenannten Weihnachtsfestkreis, der sich um den 25.12., dem Christfest, gebildet hat. Achtung: Weihnachten ist nicht am 24.12.! Der Heilige Abend ist der Vorabend zur eigentlichen Christnacht, in der wir uns an die Geburt Jesu erinnern. Weihnachten ist also am 25.12.!

Die Mitte dieses Abschnitts im Kirchenjahr ist die eigentliche Weihnachtszeit. Die Adventszeit liegt davor und die Wochen nach Weihnachten werden Epiphaniaszeit genannt. Insgesamt nennt man das den Weihnachtsfestkreis.

 

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Warten und Erwartungen

Wir warten in der Adventszeit auf Weihnachten. In diesen ungefähr vier Wochen bereiten wir alles vor, es werden Geschenke gekauft, die Häuser geschmückt, alle Vorbereitungen für das große Fest getroffen. Warten ist vielleicht das beste Stichwort für diese Zeit, auch wenn wir es kaum wahrnehmen in dem ganzen Stress, mit dem wir uns selbst eindecken.

Am deutlichsten wird das wohl, wenn wir auf die Kinder schauen, wie sie dem Weihnachtsfest entgegenfiebern – warten. Sie haben meist auch große Erwartungen: Was wird unter dem Weihnachtsbaum liegen?

Wir Erwachsenen haben Erwartungen anderer Art an das große Fest. Wir erwarten vielleicht auch das ganz besondere Geschenk, aber mehr noch, dass sich alle vertragen werden, dass Friede in der Familie – oder gar in der Welt – ist, dass beim Festessen nichts schief geht, dass alle Familienmitglieder zusammenkommen…

Erwartungen sind manchmal zu hoch gesteckt. Dann werden sie oft enttäuscht. Ich lese immer wieder den Tipp, man sollte keine Erwartungen haben, dann könnte man auch nicht enttäuscht werden. Ist das wirklich so einfach? Gibt es nicht auch berechtigte Erwartungen? Ist Hoffnung nicht auch ein Art Erwartung?

Ich möchte mich in den nächsten Wochen mit diesem Thema Erwartungen beschäftigen und Beiträge dazu hier auf meinem Blog veröffentlichen. Dabei geht es mir nicht nur um die religiösen Erwartungen an Gott oder die Kirche, sondern vor allem auch um die psychologischen Aspekte.

Schreib mir doch eine Mail mit Deinen Gedanken zum Thema. Welche Erwartungen an die Adventszeit oder an Weihnachten hast Du? Erwartest Du etwas von Gott? Was erwartest Du von Menschen? Wurden Deine Erwartungen schon einmal enttäuscht? Ich freue mich auf Deine Mail oder einen Kommentar unter diesem Beitrag!

Fasten in der Adventszeit?

Die Adventszeit ist eigentlich eine auf das Weihnachtsfest vorbereitende Fasten- und Bußzeit. Sie dient also vor allem dazu, dass wir Christen uns innerlich darauf vorbereiten, Weihnachten angemessen zu feiern. Dazu gehört, sich auch Gedanken über die Bedeutung zu machen.

Früher durfte in der Adventszeit nicht getanzt oder große Feste gefeiert werden. Vergleichbar mit der Fastenzeit (Passionszeit) vor Ostern wurde auch in der Zeit vor Weihnachten gefastet. Das ist für uns heute kaum vorstellbar, aber manche würden sich vielleicht freuen, wenn es weniger Versuchungen zum schlemmen gäbe…

Diese „Vorschriften“ wurden aber nie so streng eingehalten wie vor Ostern und verschwanden später fast ganz aus dem Bewusstsein der Christen. Wahrscheinlich überwog einfach die Vorfreude auf das Weihnachtsfest.

Die Bedeutung des Advents

Advent (lat. adventus) heißt Ankunft. Dieses lateinische Wort ist gleichbedeutend mit dem griechischen Wort epiphaneia, von dem die Epiphaniaszeit ihren Namen hat.

Adventus „bedeutete im Römischen Reich Ankunft, Anwesenheit, Besuch eines Amtsträgers, insbesondere die Ankunft von Königen oder Kaisern … Es konnte aber auch die Ankunft der Gottheit im Tempel ausdrücken.“ (wikipedia „Advent“)

Für uns Christen hat die Adventszeit eine dreifache Bedeutung, die sich auf diese römischen Vorstellungen bezieht. Wie damals der Kaiser, so kommt Jesus Christus. Der Sohn Gottes kommt! Dies gilt in dreifacher Beziehung:

  1. Er kommt als Kind in der Krippe im Stall von Bethlehem in unsere Welt. Daran erinnern wir uns an Weihnachten, darauf bereiten wir uns in der Adventszeit vor.
  2. Er kommt auch heute zu mir und zu dir. Damit wird die Erinnerung lebendig und hat Auswirkungen in unserem alltäglichen Leben. Darüber denken wir in der Adventszeit nach.
  3. Der Sohn Gottes wird als Herrscher wiederkommen „am Ende aller Zeit“. Diese Erwartung der Wiederkunft Jesu ist heute wohl etwas verblasst. Im Blick auf den Zustand unserer Welt lohnt es sich aber wohl, darüber nachzudenken, was das für uns bedeuten kann.

Etwas aus der Geschichte

Zum ersten Mal berichtet Bischof Perpetuus von Tours (gest. 490) von dem Begehen einer Adventszeit.

Es gab ganz unterschiedliche Abgrenzungen der Adventszeit. Manche feierten sechs, andere fünf und wieder andere vier Adventssonntage. Erst im 6. Jahrhundert setzte sich die Zahl der vier Adventssonntage durch. Auch die inhaltliche Prägung der Sonntage mit biblischen Lesungen, Psalm, Liedern usw. veränderte sich im Laufe der Jahrhunderte. Allerdings blieben die drei eben beschriebenen inhaltlichen Schwerpunkte immer mehr oder weniger erhalten.

Die Adventszeit beginnt, wie bereits gesagt, immer am 1. Advent, also an einem Sonntag. Weil das Christfest am 25.12. jedes Jahr auf einen andern Wochentag fällt, ist die Adventszeit also verschieden lang. Sie kann zwischen 28 und 22 Tage dauern.

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Weitere Informationen zur Adventszeit

Hier auf meinem Blog uwe-hermann.net findest Du weitere Informationen und Texte zur Adventzeit.

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2. Andachten zu den Wochensprüchen

Andacht zum Wochenspruch 1. Advent: Sacharja 9, 9 Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.
Andacht zum Wochenspruch Nikolaustag: Matthäus 5,7 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Andacht zum Wochenspruch 2. Advent: Lukas 21, 28 Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.
Andacht zum Wochenspruch 3. Advent: Jesaja 40, 3. 10 Bereitet dem HERRN den Weg; denn siehe, der HERR kommt gewaltig.
Andacht zum Wochenspruch 4. Advent: Philipper 4, 4-5 Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe!

3. Predigten zur Adventszeit

Predigt Offenbarung 5, 1-5 zum 1. Sonntag im Advent – Wer öffnet das Buch mit den sieben Siegeln?
Predigt Römer 15, 4-13 zum 2. Sonntag im Advent – Gott will bei uns ankommen, aber was bedeutet das konkret?
Predigt Jesaja 63, 15-16.(17-19a).19b; 64, 1-3 zum 2. Sonntag im Advent – Fragen zum Gebet und zum Gottesbild
Predigt Philipper 4, 4-7 zum 4. Sonntag im Advent – Freuet euch

4. Liturgische Texte zur Adventszeit

Informationen, Hintergründe, Bräuche, liturgische Texte und alle Perikopentexte zum

1. Sonntag im Advent
Nikolaustag
2. Sonntag im Advent
3. Sonntag im Advent
4. Sonntag im Advent

Ich wünsche Dir eine wunderschöne und gesegnete Adventszeit!

Lechajim – für das Leben!
Liebe Grüße und bleib von Gott behütet!
Uwe

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