Karfreitag

Karfreitag

Informationen zu Karfreitag

Karfreitag wird oft als der höchste Feiertag im evangelischen Kirchenjahr bezeichnet. Das gilt aber nur zusammen mit Ostersonntag und der Auferstehung. An Karfreitag gedenken wir des Todes Jesu am Kreuz. Lange Zeit stand dabei der Gedanke im Mittelpunkt, Jesus habe durch seinen Tod ein Opfer gebracht, mit dem er die Vergebung der Sünden der Welt, aller Menschen erwirkt. Dieser Gedanke ist heute vielen Menschen fremd.

Das Kreuz Jesu steht aber auch für die Verbindung zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott und Mensch. In Jesus geht Gott selbst in Leid und Tod und zeigt damit, dass er ganz und gar auf unserer Seite ist. Gott leidet mit uns und ist auch im Leiden uns ganz nah.

Das Kreuz Jesu war zu allen Zeiten immer auch ein Anstoß. Schon vor 2000 Jahren konnten die Menschen nicht verstehen, wie die Christen an einen Gott glauben können, der an einem Kreuz stribt – wie ein Verbrecher. Das ist das Geheimnis des Glaubens. Gott verbirgt seine Macht im Leid. Seine Liebe kommt in die tiefste Tiefe.

Die Bezeichnung Karfreitag kommt vom althochdeutschen Wort kara, das Klage bedeutet. Der Karfreitag gehört zu den drei heiligen Tagen, dem Triduum Sacrum (Karfreitag, Karsamstag, Ostersonntag).

Thema: Jesus stirbt am Kreuz.

Halleluja-Vers: Entfällt


Liturgische Farbe: Schwarz

Festzeit: Passionszeit

AT-Lesung: Jesaja 52,13–15; 53,1–12

Evangelium: Johannes 19,16–30

Epistel: 2. Korinther 5,(14b–18)19–21


Aktuelle Perikopenreihe: I

Aktueller Predigttext: Johannes 19,16–30

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Liturgisches Kirchenjahr

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Bräuche zu Karfreitag

Karfreitags-Gottesdienst

In vielen evangelischen Kirchen war es früher üblich, das Abendmahl nur wenige Male im Jahr zu feiern. Doch am Karfreitag wurde es parktisch überall gehalten. Bis heute ist die Teilnahme am Abendmahl im Karfreitagsgottesdienst für viele evangelische Christen:innen ein zentraler Bestandteil ihrer Spiritualität.

In vielen Gemeinde ist es üblich, den Altarschmuck zu entfernen – keine Kerzen, Blumen oder Altarbehänge. Die Glocken schweigen am Karfreitag. In vielen Gemeinden schweigt sogar die Orgel und es wird nur a capella gesungen.

Vielfach gibt es einen Gottesdienst zur Todesstunde Jesu („die neunte Stunde“, also 15 Uhr) und am Abend des Karfreitags wird ein Abendgottesdienst oder eine Andacht gefeiert, in der an die Abnahme Jesu vom Kreuz und die Grablegung erinnert wird (Vesper am Karfreitag).

Passionskonzert

Zur evangelischen Karfreitagsfrömmigkeit gehört oft auch ein Passionskonzert, zum Beispiel die Matthäus- oder Johannespassion von Johann Sebastian Bach. Auch wenn Du nicht an einem solchen Konzert teilnehmen willst oder kannst, ist Passionsmusik, die es heute auch in moderner Form gibt, eine gute Möglichkeit, das Karfreitagsgeschehen innerlich nachzuvollziehen.

Stille

Dieser innerlichen Anteilnahme und dem Meditieren über die Bedeutung des Kreuzes für den persönlichen Glauben dient auch die Stille des Karfreitags. Diese Stille kannst Du Dir für Dich ganz persönlich „nehmen“, sie ist aber bis heute auch gesetzlich verankert. In den meisten Bundesländern gilt am Karfreitag und an anderen „stillen Tagen“ ein ganztägiges Tanzverbot. In anderen Bundesländern zumindest ein zeitweiliges (Wikipedia: Tanzverbot).

Auch wenn dieses Tanzverbot (und weitere Einschränkungen) heute häufig kritisiert werden, kann es doch helfen, sich auf eine Zeit des Nachdenkens, der Stille und der inneren Ruhe einzulassen. Gerade in unserer hektischen Zeit ist das nicht nur ärgerlich, sondern vor allem eine große Chance.

Fisch

In vielen Familien ist es üblich, an Karfreitag Fisch zu essen. Der Karfreitag gehört ja noch zur Fastenzeit vor Ostern, in der traditionell kein Fleisch gegessen wurde. Fisch galt nicht als Fleisch und war somit erlaubt. Der Fisch ist außerdem ein uraltes Symbol für den christlichen Glauben.

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Liturgische Texte zu Karfreitag

Wochenspruch

Wochenspruch Karfreitag

Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

Johannes 3,16

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Wochenpsalm

Wochenpsalm Karfreitag

2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne.

3 Mein Gott, des Tages rufe ich, doch antwortest du nicht,
und des Nachts, doch finde ich keine Ruhe.

4 Aber du bist heilig,
der du thronst über den Lobgesängen Israels.

5 Unsere Väter hofften auf dich;
und da sie hofften, halfst du ihnen heraus.

6 Zu dir schrien sie und wurden errettet,
sie hofften auf dich und wurden nicht zuschanden.

7 Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch,
ein Spott der Leute und verachtet vom Volk.

8 Alle, die mich sehen, verspotten mich,
sperren das Maul auf und schütteln den Kopf:

9 »Er klage es dem Herrn, der helfe ihm heraus
und rette ihn, hat er Gefallen an ihm.«

12 Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe;
denn es ist hier kein Helfer.

16 Meine Kräfte sind vertrocknet wie eine Scherbe,
und meine Zunge klebt mir am Gaumen,
und du legst mich in des Todes Staub.

19 Sie teilen meine Kleider unter sich
und werfen das Los um mein Gewand.

20 Aber du, Herr, sei nicht ferne;
meine Stärke, eile, mir zu helfen!

Psalm 22,2–9.12.16.19–20

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Wochenlied 1

Wochenlied 1 Karfreitag

Gesangbuch-Nummer: EG 85

1. O Haupt voll Blut und Wunden,
voll Schmerz und voller Hohn,
o Haupt, zum Spott gebunden
mit einer Dornenkron,
o Haupt, sonst schön gezieret
mit höchster Ehr und Zier,
jetzt aber hoch schimpfieret:
gegrüßet seist du mir!

2. Du edles Angesichte,
davor sonst schrickt und scheut
das große Weltgewichte:
wie bist du so bespeit,
wie bist du so erbleichet!
Wer hat dein Augenlicht,
dem sonst kein Licht nicht gleichet,
so schändlich zugericht’?

3. Die Farbe deiner Wangen,
der roten Lippen Pracht
ist hin und ganz vergangen;
des blassen Todes Macht
hat alles hingenommen,
hat alles hingerafft,
und daher bist du kommen
von deines Leibes Kraft.

4. Nun, was du, Herr, erduldet,
ist alles meine Last;
ich hab es selbst verschuldet,
was du getragen hast.
Schau her, hier steh ich Armer,
der Zorn verdienet hat.
Gib mir, o mein Erbarmer,
den Anblick deiner Gnad.

5. Erkenne mich, mein Hüter,
mein Hirte, nimm mich an.
Von dir, Quell aller Güter,
ist mir viel Guts getan;
dein Mund hat mich gelabet
mit Milch und süßer Kost,
dein Geist hat mich begabet
mit mancher Himmelslust.

6. Ich will hier bei dir stehen,
verachte mich doch nicht;
von dir will ich nicht gehen,
wenn dir dein Herze bricht;
wenn dein Haupt wird erblassen
im letzten Todesstoß,
alsdann will ich dich fassen
in meinen Arm und Schoß.

7. Es dient zu meinen Freuden
und tut mir herzlich wohl,
wenn ich in deinem Leiden,
mein Heil, mich finden soll.
Ach möcht ich, o mein Leben,
an deinem Kreuze hier
mein Leben von mir geben,
wie wohl geschähe mir!

8. Ich danke dir von Herzen,
o Jesu, liebster Freund,
für deines Todes Schmerzen,
da du’s so gut gemeint.
Ach gib, dass ich mich halte
zu dir und deiner Treu
und, wenn ich nun erkalte,
in dir mein Ende sei.

9. Wenn ich einmal soll scheiden,
so scheide nicht von mir,
wenn ich den Tod soll leiden,
so tritt du dann herfür;
wenn mir am allerbängsten
wird um das Herze sein,
so reiß mich aus den Ängsten
kraft deiner Angst und Pein.

10. Erscheine mir zum Schilde,
zum Trost in meinem Tod,
und lass mich sehn dein Bilde
in deiner Kreuzesnot.
Da will ich nach dir blicken,
da will ich glaubensvoll
dich fest an mein Herz drücken.
Wer so stirbt, der stirbt wohl.

Text: Paul Gerhardt 1656 nach »Salve caput cruentatum« des Arnulf von Löwen vor 1250

Wochenlied 2

Wochenlied 2 Karfreitag

Gesangbuch-Nummer: EGE 4

In einer fernen Zeit

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Perikopen zu Karfreitag

Übersicht über die Bibelstellen der Perikopen:

Reihe I: Johannes 19,16–30
Reihe II: 2. Korinther 5,(14b–18)19–21
Reihe III: Jesaja 52,13–15; 53,1–12
Reihe IV: Lukas 23,32–49
Reihe V: Kolosser 1,13–20
Reihe VI: Matthäus 27,33–54

Perikopenreihe I

Lesung I Karfreitag

Johannes 19,16–30

16 Da überantwortete er ihnen Jesus, dass er gekreuzigt würde.
Sie nahmen ihn aber,
17 und er trug selber das Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, auf Hebräisch Golgatha.
18 Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte.
19 Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der Juden König.
20 Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache.
21 Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht: Der Juden König, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der Juden König.
22 Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.
23 Die Soldaten aber, da sie Jesus gekreuzigt hatten, nahmen seine Kleider und machten vier Teile, für jeden Soldaten einen Teil, dazu auch den Rock. Der aber war ungenäht, von oben an gewebt in einem Stück.
24 Da sprachen sie untereinander: Lasst uns den nicht zerteilen, sondern darum losen, wem er gehören soll. So sollte die Schrift erfüllt werden, die sagt (Psalm 22,19): »Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und haben über mein Gewand das Los geworfen.« Das taten die Soldaten.
25 Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, die Frau des Klopas, und Maria Magdalena.
26 Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn!
27 Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.
28 Danach, als Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet.
29 Da stand ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Ysop und hielten ihm den an den Mund.
30 Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht. Und neigte das Haupt und verschied.

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Perikopenreihe II

Lesung II Karfreitag

2. Korinther 5,(14b–18)19–21

14 einer ist für alle gestorben und so sind alle gestorben.
15 Und er ist darum für alle gestorben, damit, die da leben, hinfort nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben ist und auferweckt wurde.
16 Darum kennen wir von nun an niemanden mehr nach dem Fleisch; und auch wenn wir Christus gekannt haben nach dem Fleisch, so kennen wir ihn doch jetzt so nicht mehr.
17 Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
18 Aber das alles ist von Gott, der uns mit sich selber versöhnt hat durch Christus und uns das Amt gegeben, das die Versöhnung predigt.

19 Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.
20 So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!
21 Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.

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Perikopenreihe III

Lesung III Karfreitag

Jesaja 52,13–15; 53,1–12

52, 13 Siehe, meinem Knecht wird’s gelingen, er wird erhöht und sehr hoch erhaben sein.
14 Wie sich viele über ihn entsetzten – so entstellt sah er aus, nicht mehr wie ein Mensch und seine Gestalt nicht wie die der Menschenkinder –,
15 so wird er viele Völker in Staunen versetzen, dass auch Könige ihren Mund vor ihm zuhalten. Denn was ihnen nie erzählt wurde, das werden sie nun sehen, und was sie nie gehört haben, nun erfahren.
53, 1 Aber wer glaubt dem, was uns verkündet wurde, und an wem ist der Arm des Herrn offenbart?
2 Er schoss auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte.
3 Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet.
4 Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre.
5 Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.
6 Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der Herr warf unser aller Sünde auf ihn.
7 Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf.
8 Er ist aus Angst und Gericht hinweggenommen. Wen aber kümmert sein Geschick? Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, da er für die Missetat seines Volks geplagt war.
9 Und man gab ihm sein Grab bei Gottlosen und bei Übeltätern, als er gestorben war, wiewohl er niemand Unrecht getan hat und kein Betrug in seinem Munde gewesen ist.
10 Aber der Herr wollte ihn also zerschlagen mit Krankheit. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, wird er Nachkommen haben und lange leben, und des Herrn Plan wird durch ihn gelingen.
11 Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er das Licht schauen und die Fülle haben.
Durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn er trägt ihre Sünden.
12 Darum will ich ihm die Vielen zur Beute geben und er soll die Starken zum Raube haben dafür, dass er sein Leben in den Tod gegeben hat und den Übeltätern gleichgerechnet ist und er die Sünde der Vielen getragen hat und für die Übeltäter gebeten.

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Perikopenreihe IV

Lesung IV Karfreitag

Lukas 23,32–49

32 Es wurden aber auch andere hingeführt, zwei Übeltäter, dass sie mit ihm hingerichtet würden.
33 Und als sie kamen an die Stätte, die da heißt Schädelstätte, kreuzigten sie ihn dort und die Übeltäter mit ihm, einen zur Rechten und einen zur Linken.
34 [Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!] Und sie verteilten seine Kleider und warfen das Los darum.
35 Und das Volk stand da und sah zu. Aber die Oberen spotteten und sprachen: Er hat andern geholfen; er helfe sich selber, ist er der Christus, der Auserwählte Gottes.
36 Es verspotteten ihn auch die Soldaten, traten herzu und brachten ihm Essig
37 und sprachen: Bist du der Juden König, so hilf dir selber!
38 Es war aber über ihm auch eine Aufschrift: Dies ist der Juden König.
39 Aber einer der Übeltäter, die am Kreuz hingen, lästerte ihn und sprach: Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns!
40 Da antwortete der andere, wies ihn zurecht und sprach: Fürchtest du nicht einmal Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist?
41 Wir sind es zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsre Taten verdienen; dieser aber hat nichts Unrechtes getan.
42 Und er sprach: Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst!
43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.
44 Und es war schon um die sechste Stunde, und es kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde,
45 und die Sonne verlor ihren Schein, und der Vorhang des Tempels riss mitten entzwei.
46 Und Jesus rief laut: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt hatte, verschied er.
47 Als aber der Hauptmann sah, was da geschah, pries er Gott und sprach: Fürwahr, dieser Mensch ist ein Gerechter gewesen!
48 Und als alles Volk, das dabei war und zuschaute, sah, was da geschah, schlugen sie sich an ihre Brust und kehrten wieder um.
49 Es standen aber alle seine Bekannten von ferne, auch die Frauen, die ihm aus Galiläa nachgefolgt waren, und sahen das alles.

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Perikopenreihe V

Lesung V Karfreitag

Kolosser 1,13–20

13 Er hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines geliebten Sohnes,
14 in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.
15 Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung.
16 Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen.
17 Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm.
18 Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, auf dass er in allem der Erste sei.
19 Denn es hat Gott gefallen, alle Fülle in ihm wohnen zu lassen
20 und durch ihn alles zu versöhnen zu ihm hin, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz.

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Perikopenreihe VI

Lesung VI Karfreitag

Matthäus 27,33–54

33 Und als sie an die Stätte kamen mit Namen Golgatha, das heißt: Schädelstätte,
34 gaben sie ihm Wein zu trinken mit Galle vermischt; und da er’s schmeckte, wollte er nicht trinken.
35 Als sie ihn aber gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider und warfen das Los darum.
36 Und sie saßen da und bewachten ihn.
37 Und oben über sein Haupt setzten sie eine Aufschrift mit der Ursache seines Todes: Dies ist Jesus, der Juden König.
38 Da wurden zwei Räuber mit ihm gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken.
39 Die aber vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe
40 und sprachen: Der du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, hilf dir selber, wenn du Gottes Sohn bist, und steig herab vom Kreuz!
41 Desgleichen spotteten auch die Hohenpriester mit den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen:
42 Andern hat er geholfen und kann sich selber nicht helfen. Er ist der König von Israel, er steige nun herab vom Kreuz. Dann wollen wir an ihn glauben.
43 Er hat Gott vertraut; der erlöse ihn nun, wenn er Gefallen an ihm hat; denn er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn.
44 Desgleichen schmähten ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren.
45 Von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde.
46 Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
47 Einige aber, die da standen, als sie das hörten, sprachen sie: Der ruft nach Elia.
48 Und sogleich lief einer von ihnen, nahm einen Schwamm und füllte ihn mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken.
49 Die andern aber sprachen: Halt, lasst uns sehen, ob Elia komme und ihm helfe!
50 Aber Jesus schrie abermals laut und verschied.
51 Und siehe, der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an bis unten aus. Und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen,
52 und die Gräber taten sich auf und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf
53 und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen.
54 Als aber der Hauptmann und die mit ihm Jesus bewachten das Erdbeben sahen und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen: Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!

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Marginalie 1

(Anmerkung: Für meine Morgenandacht nutze ich eine Marginalie als Lesung für den Samstag. Deshalb wird sie hier als 7. Lesung geführt, auch wenn das nicht der Perikopenordnung entspricht.)

Lesung VII Karfreitag

Hosea 5,15b-6, 6

5, 15b Wenn’s ihnen übel ergeht, so werden sie mich suchen.
6, 1 »Kommt, wir wollen wieder zum Herrn; denn er hat uns zerrissen, er wird uns auch heilen, er hat uns geschlagen, er wird uns auch verbinden.
2 Er macht uns lebendig nach zwei Tagen, er wird uns am dritten Tage aufrichten, dass wir vor ihm leben.
3 Lasst uns darauf achthaben und danach trachten, den Herrn zu erkennen; so gewiss wie die schöne Morgenröte bricht er hervor und kommt über uns wie der Regen, wie Spätregen, der das Land feuchtet.«
4 Was soll ich dir tun, Ephraim? Was soll ich dir tun, Juda? Ist doch eure Liebe wie eine Wolke am Morgen und wie der Tau, der frühmorgens vergeht!
5 Darum schlug ich drein durch die Propheten und tötete sie durch die Worte meines Mundes, dass mein Recht wie das Licht hervorkomme.
6 Denn ich habe Lust an der Liebe und nicht am Opfer, an der Erkenntnis Gottes und nicht am Brandopfer.

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Alle Marginalien

Alle Marginalien Karfreitag

  • Hosea 5,15b-6, 6 – Umkehr und Untreue – Den Text auf die-bibel.de lesen: hier klicken!
  • 3. Mose 16,20-22 – Der große Versöhnungstag – Den Text auf die-bibel.de lesen: hier klicken!
  • Hebräer 9,15.26b-28 – Das einmalige Opfer Christi – Den Text auf die-bibel.de lesen: hier klicken!

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Liturgische Infos
Karfreitag auf liturgischer-wegweiser.de
Karfreitag auf kirchenjahr-evangelisch.de
Karfreitag auf daskirchenjahr.de

Weitere Infos
„Karfreitag“ auf wikipedia.org.

Predigten
Predigten zum Karfreitag auf theologie.uzh.ch (Göttinger Predigten im Internet)
Predigten zu Karfreitag auf predigten.evangelisch.de (auch zu Texten der alten Perikopenordnung)

Zum Nachdenken
Begreifen, dass Gott tot ist

Anmerkung: Bisher hatte ich Links zu Predigten auf kanzelgruss.de hier eingestellt. Leider wurde diese Seite eingestellt. Ich werde nach und nach die Links entfernen.

Weitere Predigten:

Folgende Predigtsammlungen bieten leider keine Sortierung nach Sonntag oder Feiertag. Es gibt aber eine Suchfunktion auf der jeweiligen Startseite:
Zentrum Verkündigung der EKHN
Göttinger Predigten im Internet
Calwer Predigten online

Lechajim – für das Leben!
Liebe Grüße und bleib von Gott behütet!
Uwe

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Uwe Hermann

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Digital-Pfarrer und Reli-Blogger

Zitat

Wir Christen sollen immerdar solchen Feiertag halten, eitel heilig Dinge treiben, das ist, täglich mit Gottes Wort umgehen und solches im Herz und Mund umtragen.

Martin Luther

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