​Dankbarkeit

Am ersten Sonntag im Oktober ist Erntedank. Traditionell geht es dabei – wie der Name schon sagt – um Dankbarkeit für die Ernte. Doch heute bedeutet es für uns noch viel mehr. Das Erntedankfest erinnert uns auch daran, dass es nicht in unserer Hand liegt, ob alles wächst und gedeiht. Wir denken an diesem Tag auch an den Erhalt der Schöpfung, Natur- und Klimaschutz.

Säen und Ernten, Wachsen und Gedeihen sind ja nicht nur Worte aus der Landwirtschaft. Wir benutzen sie auch im übertragenen Sinn. So zum Beispiel in dem Sprichwort “Man erntet, was man sät.” Im Zusammenhang mit Persönlichkeitsentwicklung ist oft die Rede vom inneren Wachstum und von unseren Kindern wünschen wir uns, dass sie gut “gedeihen”.

Es gibt eine Menge Themen, die wir am Erntedankfest und in den nächsten Wochen bedenken können. Ich habe mich entschlossen, mich auf das Thema Dankbarkeit zu konzentrieren.

Dankbarkeit ist mein Monatsthema im Oktober. Hier findest Du alle Beiträge der Serie:

1. Dankbarkeit als Lebenseinstellung
2. Dankbarkeit für den Glauben 1
3. Dankbarkeit für den Glauben 2
4. Dankbarkeit für die Menschen
5. Dankbarkeit für das Leben

Dankbarkeit als Lebenseinstellung

Welche Rolle spielt Dankbarkeit in Deinem Leben? Wissenschaftler behaupten ja, dass Dankbarkeit eine der wichtigsten Voraussetzungen für Glück ist. Also lohnt es sich, das Erntedankfest zum Anlass zu nehmen, darüber nachzudenken.

Ich möchte aber noch einen Schritt weiter gehen. Natürlich sind wir alle immer wieder dankbar – mal mehr, mal weniger. Mir geht es darum, dass ich gerne eine grundsätzlich dankbare Lebenseinstellung entwickeln möchte.

Viel zu schnell sind wir doch am schimpfen oder jammern. Wenn etwas nicht so läuft, wie wir es erwarten, dann ist für Dankbarkeit kein Platz. Als ich letzte Woche den Beitrag für diesen Blog veröffentlichen wollte, hatte ich alles nahezu fertig eingestellt. Ich klickte auf den Button “Speichern” und… und… nach einigen Sekunden war alles wieder weg. Im Nirwana des Internets verschwunden. Ich konnte wieder ganz von vorne anfangen.

Meine Partnerin Almuth könnte Dir sicher bestätigen, dass ich ziemlich sauer war, gestresst und verzweifelt. Nein, in diesem Moment hatte ich keinen Gedanken an Dankbarkeit. Wenn ich aber heute daran zurückdenke, dann wird mir klar, dass ich auch in dieser Situation Grund zur Dankbarkeit gehabt hätte. Vor allem dafür, dass Almuth da war, mich getröstet und wieder Mut gemacht hat.

Der Mensch empfängt unendlich mehr als er gibt. Dankbarkeit macht das Leben erst reich. Dietrich Bonhoeffer

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Dieser Beitrag steht im Themenbereich Stärke.

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Mit den Themen Schwächen und Persönlichkeit bildet Stärke den Abschnitt Seelsorge.

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Infos über alle Themen meines Blogs findest Du auf der Übersichtsseite.

​Dankbarkeit an Erntedank

Wenn ich zum Erntedankfest über Dankbarkeit nachdenke, dann denke ich natürlich auch an Gott. Wenn wir über die Schöpfung reden, dann verbinden wir im Glauben damit auch die Grundlagen des Lebens auf unserer Welt, die Gott geschaffen hat. Gerade das ist doch ein Grund dafür, eine grundsätzlich dankbare Lebenseinstellung zu haben. Ja, auch wenn etwas schief geht, auch wenn wir krank sind oder sogar leiden, es gibt immer die Natur, die uns Leben überhaupt ermöglicht.

In meinem alltäglichen Leben bin ich darüber hinaus angewiesen auf andere Menschen. Es braucht den Bauern und den Bäcker um das tägliche Brot auf den Tisch zu bekommen. Diese beiden Berufsgruppen nenne ich nur beispielhaft für all die Menschen, die an irgendeiner Stelle dazu beigetragen haben, dass ich leben kann, ein Dach über dem Kopf habe, es mir gut geht.

Genau betrachtet gibt es so unendlich viel Grund zur Dankbarkeit, dass sie einfach eine Lebenseinstellung sein muss. Ein “danke schön” hier und da reicht ganz und gar nicht aus. Gott sei Dank und den Menschen auch!

Dankbarkeit ist gesund

Tatsächlich ist Dankbarkeit gesund. Im Blog “karrierebibel” heißt es: “Dankbarkeit als Grundhaltung hat zahlreiche Auswirkungen auf Gehirn, Gesundheit und Lebenszufriedenheit. Dankbare Menschen sind optimistischer, glücklicher, einfühlsamer, gesünder und belastbarer als andere.” (Ein sehr umfangreicher und lesenswerter Beitrag)

Dankbarkeit ist ein guter Schutz gegen Stress und hat sogar Einfluss auf das körperliche Befinden. Es gibt Untersuchungen, dass eine dankbare Einstellung das Herz schützt. Natürlich ist das kein Allheilmittel und auch dankbare Menschen können Stress haben und krank werden, aber es ist ein wichtiger Baustein für ein gesünderes Leben.

Besonders wichtig finde ich aber, dass Dankbarkeit erwiesenermaßen glücklicher macht. Ich glaube, das braucht nicht groß erklärt zu werden. Es ist offensichtlich, dass dankbare Menschen zufriedener sind und fröhlicher durch das Leben gehen können, selbst, wenn es mal drunter und drüber geht.

Beziehungen werden durch Dankbarkeit verbessert und intensiviert. Wenn ich dankbar bin für das, was meine Partnerin, meine Kinder, meine Freunde mir bedeuten, dann steigt die Wertschätzung. Das gilt auch, wenn ein mir nicht so nahe stehender Mensch mir geholfen hat. Der Dank stiftet eine positive Verbindung. Es entsteht Vertrauen und Gemeinschaft.

Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind. Francis Bacon

Gründe für Dankbarkeit

Bei so vielen Vorteilen der Dankbarkeit als Lebenseinstellung macht es Sinn, sich immer wieder vor Augen zu führen, wofür wir dankbar sein können. Ich habe mal für mich eine Liste gemacht. Besser gesagt, habe ich damit angefangen, denn je länger ich darüber nachdenke, umso mehr fällt mir ein. Diese Liste wird bestimmt noch immer länger.

  • Partnerin
  • Kinder
  • Eine Tasse Kaffee
  • Leckeres Essen
  • “Muh-Muhs” 🙂
  • Freunde
  • Dass ich diesen Blog schreiben kann und
  • Du hier mitliest
  • Ich habe das Burnout überwunden und jetzt wieder
  • Die Kraft für jeden Tag
  • Eltern
  • Menschen, die mich im Leben begleitet haben
  • Meine Lieblingsmusik
  • Der Blick auf die bunt werdenden Bäume vor meinem Bürofenster
  • Ein Zuhause, in dem ich mich wohlfühle
  • Genug zu essen und zu trinken
  • Ein Lächeln
  • Eine hilfreiche Sachbearbeiterin auf dem Amt
  • Unsere beiden Katzen
  • Die Sonne, aber auch
  • Der Regen
  • Wunderbare Bücher zum Lesen

Ach ja, die Reihenfolge ist zufällig und keine Wertung, außer den ersten beiden Punkten…

Vielleicht kann ich Dich damit dazu anregen, Dir Deine ganz eigenen Gedanken darüber zu machen. Fang doch auch mal eine solche Liste an und schau ab zu mal darauf. Vielleicht hängst Du sie irgendwo hin, wo Du sie immer wieder sehen kannst.

Es gibt so viele Gründe dankbar zu sein!

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​Wie mache ich Dankbarkeit zur Lebenseinstellung?

Zum Schluss dieses Beitrags habe ich noch ein paar Gedanken und Tipps, wie Du mehr Dankbarkeit in Dein Leben bringen kannst. Such Dir doch den einen oder anderen Punkt raus und versuch’s damit. Vielleicht fällt Dir auch noch mehr ein. Unter der Liste habe ich ein paar Links aufgeschrieben, die noch weitere Hinweise enthalten.

Ganz besonders freue ich mich, wenn Du Deine Gedanken mit mir und den anderen Lesern in einem Kommentar teilst.

7 Tipps für Dankbarkeit

  • Vielleicht ist ein Besuch eines Erntedankgottesdienstes mit dem geschmückten Altar und der Erntekrone eine gute Gelegenheite eine “Woche der Dankbarkeit” zu beginnen.
  • Ein weiterer Tipp wäre, in der Woche vom 6. bis 12. Oktober ein Dankbarkeits-Tagebuch zu schreiben. Schreib doch einfach jeden Tag drei (oder mehr) Dinge auf, für die Du an diesem Tag dankbar warst.
  • Überleg Dir, welchen Menschen Du dankbar bist – und dann sag es ihnen oder schreib einen Brief. Denk dabei zuerst an die, mit denen Du zusammenlebst – Partner und/oder Kinder, Nachbarn…
  • Dann haben wir ja auch alle vielen Menschen viel zu verdanken, denen wir im Laufe des Lebens begegnet sind – bei den meisten sind das wohl die Eltern, vielleicht ein toller Lehrer, ein guter Chef, beste Freunde… Sag ihnen doch mal, was Dir am meisten geholfen hat in Deinem Leben.
  • Das Erntedankfest ist auch eine gute Gelegenheit, in der Wohnung herbstliche Dekoration anzubringen. Es ist nicht nur eine Äußerlichkeit, sondern zeigt auch sichtbar den Wechsel der Jahreszeit und den Fortgang der Lebenszeit an.
  • All das ist auch ein Anlass, sich grundsätzlich darüber Gedanken zu machen, was uns im Leben geschenkt wurde. Es fällt uns meist leichter, die schwierigen Dinge zu benennen. Drehen wir das doch einfach in dieser Woche mal um.
  • Für mich gehört natürlich auch dazu, die Grundlage allen Lebens zu bedenken. Hin und wieder ein Gedanke an den Schöpfer aller guten Gaben, vielleicht auch ein Gebet.

Vielleicht konnte ich Dir damit ein paar gute Hinweise geben und erklären, was ich unter “Dankbarkeit als Lebenseinstellung” verstehe. Alle diese Gedanken sind mir gekommen, als ich mich mit dem Thema „das Kirchenjahr im Alltag“ beschäftigt habe. Sie hängen zusammen mit dem Erntedankfest. Auf diese Weise können alle Sonntage und Feiertage im Laufe des Kirchenjahres uns helfen, dem Leben Sinn und Tiefe, Freude und Glück zu geben. Mehr Informationen dazu findest Du im Bereich „Kirchenjahr“ auf meinem Blog.

Hier noch – wie versprochen – ein paar Links:

Links

https://de.wikipedia.org/wiki/Dankbarkeit
https://www.lernen.net/artikel/dankbarkeit-6-tipps-wie-dankbarkeit-deine-lebensqualitaet-verbessert-3053/
https://karrierebibel.de/dankbarkeit/
https://www.palverlag.de/lebenshilfe-abc/dankbarkeit.html
https://arbeits-abc.de/dankbarkeit/
https://happyroots.de/dankbarkeit-lernen-teil1/
https://happyroots.de/wege-dankbarkeit-teil2/

Lechajim – für das Leben!
Liebe Grüße und bleib von Gott behütet!
Uwe

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