Glaube im Alltag

Ja, ich bin überzeugt davon, dass das Kirchenjahr auch heute noch helfen kann, besser zu leben! Das möchte ich Dir in diesem Beitrag etwas näher erläutern.

Dabei gibt es zwei Ebenen:

  1. Das Kirchenjahr kann Glaube und Alltag miteinander verbinden. So kannst Du es schaffen eine lebendige und hilfreiche Spirtiualität in Dein Leben zu bringen.
  2. Das Kirchenjahr kann dem alltäglichen Leben ein Fundament geben – Sicherheit, Geborgenheit, “Wurzeln”… und gleichzeitig helfen, fröhlich in die Zukunft zu blicken – Leichtigkeit, Hoffnung, “Flügel”…

Mir geht es auf diesem Blog vor allem um die Bedeutung des christlichen Glaubens heute, gerade für unseren Alltag. Ich bin grundsätzlich davon überzeugt, dass die Lebensweisheiten des Glaubens auch unabhängig von der persönlichen Einstellung zum Glauben hilfreich sind.

Genau diese Hilfe für den Alltag finde ich im Kirchenjahr! Damit kommen die alten Lebensweisheiten aus dem Kirchenjahr und die Spiritualität, die ja von jeher das Kirchenjahr auszeichnet, zusammen. Was meine ich damit?

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Lebendiges Kirchenjahr

Dieser Beitrag steht im Themenbereich Lebendiges Kirchenjahr.

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Kirchenjahr
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Spiritualität

Kirchenjahr gehört mit Kirche und Bibel zum Bereich Spiritualität.

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Übersicht

Infos über alle Themen meines Blogs findest Du auf der Übersichtsseite.

Tiefe und Weite

Das Kirchenjahr gibt dem Leben Tiefe und Weite durch:

Wurzeln

Das Kirchenjahr ist schon sehr alt. Die ersten Bausteine sind vor 2000 Jahren gelegt worden und es hat sich im Laufe dieser Zeit immer weiter entwickelt. Selbst heute wird es immer wieder weitergedacht und aktualisiert. Aber gerade die Erfahrung von den vielen Generationen seit Jahrtausenden, machen es so wertvoll. Nicht alles muss heute neu erfunden werden.

Letztlich sind die Inhalte im Kirchenjahr sogar noch älter, weil sie auf den Weisheiten der Bibel gründen, die noch einmal über tausend Jahre früher zurückliegen.

Für mich ist klar, dass diese alten Weisheiten tiefe und tragende Wurzeln für uns heute sein können.
Natürlich wächst unser Lebensbaum heute darauf – in einer modernen, digitalisierten Welt. Aber stell Dir mal einen Baum ohne Wurzeln vor…

Flügel

Über diese lange Geschichte hinaus ist das Kirchenjahr auch heute noch immer aktuell. Natürlich sind die Sprache der Texte, Inhalte und auch die Namen der Sonntage (meist lateinisch) uns oft fremd. Trotzdem bin ich überzeugt, dass wir verstehen können, was inhaltlich dahinter steckt. Wir müssen es uns nur “übersetzen” in unsere moderne Zeit.

Wenn uns das gelingt – und das möchte ich auf meinem Blog in der nächsten Zeit versuchen – dann kann uns das Kirchenjahr helfen, Flügel zu haben und eine große Weite in unserem Leben zu finden.

Das Kirchenjahr geht durch alle Themen des Lebens, von der Geburt bis zum Tod. Es berührt Aspekte der Psychologie, gibt Rat für Beziehungen zwischen Menschen, ja sogar Hilfe für Beruf und Ehrenamt sind zu finden.

Lass Dich einfach mal auf die “Übersetzungsarbeit” ein, die ich für uns versuchen möchte und schau, wie es Dir damit geht.

Das Kirchenjahr muss aktualisiert werden

Damit das gelingt, muss das Kirchenjahr sozusagen für uns aktualisiert werden. Das geschieht vor allem auf zwei Ebenen:

1. Es braucht ein grundsätzliches Verständnis der Zusammenhänge. Wie ist das Kirchenjahr entstanden und geordnet? Was bedeuten die Farben, Symbole und Namen? Was sagen die liturgischen Texte? Woher kommen die Bräuche und Traditionen?

Für dieses Verständnis sind die liturgische Texte, ganz besonders die Wochensprüche und die Predigttexte, die Grundlage. Deshalb veröffentliche ich immer wieder auch Gedanken zu diesen Texten.

2. Damit das Kirchenjahr aktuell für uns hilfreich wird, muss es gelebt werden. Das hört sich jetzt an wie eine Pflicht. Es könnte ja bedeuten: Geh jeden Sonntag in den Gottesdienst! Lies regelmäßig die Bibeltexte! Und so weiter und so fort.

So meine ich das aber gar nicht. Versuch es doch einmal umgekehrt zu sehen: Wenn das Kirchenjahr wirklich zu einem guten und glücklicheren Leben hilft, dann ist es doch wunderbar, wenn es in unserem Alltag eine Rolle spielt. Dafür sind übrigens die Feste und Bräuche eine Grundlage. Besonders in der Advents-, Weihnachts- und Osterzeit lebst Du doch wahrscheinlich sowieso schon eine Menge davon.

Auch hier möchte ich Dir den Rat geben: Lass Dich doch einfach mal darauf ein! Es lohnt sich!

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Beispiele

Damit Du noch besser verstehst, was ich mit der “Übersetzungsarbeit” meine, möchte ich Dir ein paar Beispiele nennen. Ich kann das in diesem Beitrag nur kurz anreißen, aber ich verspreche Dir in Zukunft in Blogbeiträgen, Online-Kursen und E-Books alles genauer zu erläutern.

4. Advent – Freude

Dieser Sonntag ist bestimmt von dem Thema “Freude”. Der Wochenspruch heißt: Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe! Philipper 4, 4.5b. Auch der Text, der als Lesung aus einem Evangelium vorgesehen ist bringt die Freude zum Ausdruck. Hier geht es auch schon um die Vorfreude auf Weihnachten: Die Freude auf das Kind Jesu, das an Weihnachten geboren werden soll.

Die “Wurzel” dieses Sonntags im Kirchenjahr ist die Freude darüber, dass Gott “Ja” zu uns sagt. Der Glaube sagt Dir: Du bist wertvoll für Gott, Du bist gut und richtig, Du bist geliebt!

Übersetzen wir das für uns heute: Natürlich ist auch die Freude, die wir selbst an unseren Kindern haben, in der Freude an dem “Christkind” enthalten. Feiern wir doch am 4. Sonntag im Advent mal unsere Kinder!

Auch psychologisch ist der Hinweis dieses Sonntags gut für uns: Wir können uns freuen, auch über uns selbst. Diese Stärkung unseres Selbstbewusstseins dürfen wir uns gönnen. Wir sind wertvoll! Wenn Du ein gläubiger Mensch bist, dann setz noch dazu: Wir sind wertvoll für Gott!

Ostern – Neuanfang

Ostern ist das Fest der Auferstehung Jesus. Dabei steht natürlich für den Glauben im Vordergrund, dass der Tod nicht das letzte Wort behält, sondern Gott. Das ist eine Glaubensaussage, die nicht jeder nachvollziehen kann. Trotzdem hat auch diese Botschaft eine Bedeutung für das Leben, nicht nur für den Tod!

Sagen wir nicht auch: Abschied ist wie Sterben? Gibt es nicht Situationen im Leben, die sich anfühlen, als wäre man gestorben? Doch das ist nicht das Ende! Es gibt die Möglichkeit eines Neuanfangs! Das ist grundsätzlicher Bestandteil unseres christlichen Glaubens.

So übersetzen wir diese Zusage des Kirchenjahres an Ostern für uns mit einem aufmunternden und mutmachenden: Gib nicht auf! Es gibt Hoffnung! Es kann weitergehen!

9. Sonntag nach Trinitatis – Begabungen, Talente

An diesem Sonntag geht es um anvertraute Gaben. Auch dabei geht es auf den ersten Blick vor allem um den Glauben selbst, der für die Gläubigen wie ein Gabe Gottes ist. Doch auch dieser Vergleich geht noch weiter. Gott hat uns unser Leben anvertraut mit all dem, was wir an Befähigungen, Talenten und materiellen Gütern haben. Uns sind auch Menschen anvertraut, unsere Partner, Kinder, Freunde, Kollegen. Sind wir bereit uns der Verantwortung zu stellen? Das fragt dieser Sonntag genauso, wie er uns zuruft: Gott hat das Vertrauen in dich, dass du dazu fähig bist!

Also lass uns an diesem Sonntag feiern, dass wir es wert sind, dass jemand Vertrauen in uns hat. Feiern wir, dass wir leben und so viele Gaben und Begabungen haben. Freuen wir uns daran, dass wir deshalb auch der Welt, vor allem den Menschen, mit denen wir zusammenleben, etwas zu geben haben. Schenken wir auch ihnen unser Vertrauen.

Erntedank – Dankbarkeit

Klar, Erntedank ist der Tag, an dem wir für die Ernte danke sagen. Wir wissen nur zu gut, dass wir Wetter und Wachstumsbedingungen nicht in der Hand haben. Da liegt es nahe, an die Natur oder auch an Gott zu denken. Doch es gibt doch noch soviel mehr in unserem Leben, wofür wir dankbar sein können.

Psychologen sagen, dass Dankbarkeit eine der wichtigsten Bedingungen für Glück ist. Wer dankbar ist, der kann auch glücklich sein! Es ist doch toll, dass uns das Kirchenjahr auch darauf jedes Jahr immer wieder aufmerksam macht.

Begehen wir doch diesen Tag einmal damit, dass wir uns klar machen, wofür wir dankbar sein können in unserem Leben. Klar, wenn es uns gerade nicht gut geht, ist das nicht einfach. Doch Du kannst mir glauben, weil ich es selbst erlebt habe, dass es gerade dann ganz besonders wirksam ist, diese Übung zu machen. Lass uns dankbarer sein in unserem Leben. Auch so kann das Kirchenjahr zu einem besseren Leben helfen.

Totensonntag – Sterben, Tod, Abschied

Wir werden heutzutage nicht gerne daran erinnert und versuchen nach Möglichkeit dieses Thema aus unserem alltäglichen Leben fernzuhalten: Tod. Trotzdem wissen wir, dass der Tod zum Leben gehört. Manchmal werden wir damit konfrontiert, ob wir wollen oder nicht, weil ein Mensch aus unserem Leben stirbt. Das sind wohl die schwierigsten Momente für uns.

Wer sich nie damit auseinandersetzt, der hat es dann noch schwerer. Deshalb bin ich froh, dass es in jedem Kirchenjahr einen Sonntag gibt, an dem wir uns einerseits an die Menschen erinnern, die von uns gegangen sind, andererseits aber auch unsere eigene Sterblichkeit bedenken können. So schwer es uns auch fällt, wir sollten uns darauf einlassen. Für gläubige Menschen sagt der Totensonntag auch noch mehr: Unsere Toten sind nicht im Nichts, sondern in Gottes Händen geborgen. Eine Hoffnung, die über unsere alltägliche Erfahrung hinausgeht.

Wir brauchen viele Jahre bis wir verstehen, wie kostbar Augenblicke sein können. Ernst Ferstl

Besser leben mit dem Kirchenjahr: Ausblick

Wir können nicht 365 Tage im Jahr rund um die Uhr all diese Themen präsent haben. Genauso wenig können wir ständig das Kirchenjahr im Kopf haben. Die große Chance des Kirchenjahres ist aber, dass es immer wieder solche kostbaren Augenblicke gibt, in denen wir an wichtige Dinge erinnert werden, die tiefer greifen, als die neueste Facebook-Nachricht und das, was uns im hektischen Alltag normalerweise so beschäftigt.

Deshalb möchte ich in nächster Zeit weitere Beiträge zu diesen Themen veröffentlichen. Im Laufe der Zeit möchte ich Dir zu den Sonn- und Feiertagen des Kirchenjahres sowohl Informationen über die Hintergründe, wie auch “Übersetzungen” für unser heutiges Leben zur Verfügung stellen.

Wenn Du intensiver und tiefer in diese Themen einsteigen möchtest, dann hast Du vielleicht Interesse an meinem Vorhaben, bald einen E-Mail-Kurs mit grundlegenden Informationen zum Kirchenjahr anzubieten. Noch intensiver soll später ein Online-Kurs sein, der nicht nur Infos, sondern vor allem auch Anleitungen und Hilfestellungen für das alltägliche Leben mit dem Kirchenjahr enthalten wird.

Mein nächster großer Beitrag hier auf dem Blog wird unter der Überschrift “Rituale und Routinen im Kirchenjahr” stehen. Ich hoffe, Du liest dann wieder mit. Wenn Du Fragen hast oder Anmerkungen oder Kritik äußern möchtest, dann schreib doch einen Kommentar oder schick mir eine Mail.

Lechajim – für das Leben!
Liebe Grüße und bleib von Gott behütet!
Uwe

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