Predigt Christnacht Lukas 2,1–20

Predigt Christnacht Lukas 2,1–20 von Pfr. Uwe Hermann, Perikopenreihe VI, Thema: Können wir noch hoffen?. Gehalten im Gottesdienst am 24.12.2023 in Sechshelden.

Sonn-/Feiertag: Christnacht

Perikopenreihe: VI

Predigttext Lukas 2,1–20

1 Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.
2 Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war.
3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.
4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war,
5 auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.
6 Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.
7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.
9 Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.
10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird;
11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.
12 Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:
14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
15 Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.
16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.
17 Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.
18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten.
19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.
20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

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Predigt Christnacht Lukas 2,1–20

Die Krippe – das Symbol für Weihnachten

Liebe Gemeinde!

Was ist das Symbol schlechthin für Weihnachten? Die Krippe?

Ein Zeichen für die Hirten. Damit sie das richtige Kind finden.

In diesem Text baut Lukas einen Gegensatz auf zwischen dem mächtigen Kaiser Augustus – der als „Sohn Gottes“ angesehen wurde (des göttlichen Cäsars Sohn) und die Pax romana in die Welt gebracht hat- auf der einen Seite.

Andererseits das Baby in der Krippe – ohne Macht, aber der wahre Sohn Gottes, ohne Reichtum, aber gerade deshalb für die Hirten erkennbar – das als Mann am Kreuz der Welt den Frieden Gottes bringt.

Wenn wir in der Weihnachtsgeschichte wieder einmal vom Frieden Gottes hören, dann fragen wir uns, wie das gehen soll. Ist das vielleicht doch nur eine vergebliche Hoffnung? Wo ist denn der Friede in unserer Welt und wann hören all die Katastrophenmeldungen mal auf.

Können wir noch hoffen?

Dieses Wort Hoffnung ist mir in den letzten Monaten und für dieses Weihnachtsfest besonders wichtig geworden. Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen die Hoffnung verlieren und nur noch mit Sorgen leben.

Können wir noch hoffen, dass es 2024 weniger Krieg und Terror gibt?

Können wir hoffen, dass die Klimakrise nicht so schlimm wird, wie alle befürchten?

Immerhin hoffen die Kinder noch auf schöne Geschenke unterm Weihnachtsbaum.

Und ich hoffe als Pfarrer auch diesmal wieder, wie jedes Jahr zu Weihnachten, dass unsere Kirche nächstes Jahr ab und zu so voll ist, wie heute.

Manche Hoffnungen können wahrscheinlich erfüllt werden. Bei anderen sind wir uns nicht so sicher. Und schon kriecht wieder der Zweifel in unser Herz.

Aber heute ist Heilig Abend und an diesem Abend lassen wir uns gerne mitnehmen in die Hoffnung dieser Geschichte, die wir eben zum soundsovielten Mal gehört haben. Heute gilt es!

Heute wollen wir Hoffnung schöpfen auf den Frieden Gottes, den Jesus bringt – eben nicht die Mächtigen dieser Welt. Heute wollen wir Hoffnung ins Herz schaufeln, dass sie für das ganze Jahr 2024 ausreicht! Heute gilt es!

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Die vier Kerzen

Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war ganz still. So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen. Die erste Kerze seufzte und sagte: „Ich heiße Frieden. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden, sie wollen mich nicht.“ Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz.

Die zweite Kerze flackerte und sagte: „Ich heiße Glauben. Aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn mehr; dass ich brenne.“ Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die zweite Kerze war aus.

Leise und sehr traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort. „Ich heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie liebhaben sollen.“ Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.

Da kam ein Kind in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte: „Aber, aber; ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!“ Und fast fing es an zu weinen. Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: „Hab keine Angst! Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße Hoffnung.“ Mit einem Streichholz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und zündete die anderen Lichter wieder an. (Autor unbekannt)

Ein Kind zündet die Kerzen wieder an. Möge das Kind in der Krippe in uns die Hoffnung wieder entzünden. Dann wird wirklich wieder Weihnachten in unserer Welt.

Amen.

Es gilt das gesprochene Wort.

Lechajim – für das Leben!
Liebe Grüße und bleib von Gott behütet!
Uwe

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