Predigt 2. Sonntag im Advent Offenbarung 3,7-13

Predigt 2. Sonntag im Advent Offenbarung 3,7-13 von Pfr. Uwe Hermann, Perikopenreihe VI, Thema: In Geduld und mit kleiner Kraft – aber voran. Gehalten im Gottesdienst am 10.12.2023 in Rabenscheid und Liebenscheid.

Sonn-/Feiertag: 2. Sonntag im Advent

Perikopenreihe: VI

Predigttext Offenbarung 3,7-13

7 Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, und der zuschließt, und niemand tut auf:
8 Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, die niemand zuschließen kann; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.
9 Siehe, ich werde einige schicken aus der Versammlung des Satans, die sagen, sie seien Juden, und sind’s nicht, sondern lügen. Siehe, ich will sie dazu bringen, dass sie kommen sollen und zu deinen Füßen niederfallen und erkennen, dass ich dich geliebt habe.
10 Weil du mein Wort von der Geduld bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die auf Erden wohnen.
11 Ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme!
12 Wer überwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes, und er soll nicht mehr hinausgehen, und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das vom Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen Namen, den neuen.
13 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!

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Predigt 2. Sonntag im Advent Offenbarung 3,7-13

(Diese Predigt ist nicht ganz ausgeführt. Die einzelnen Absätze habe ich im Gottesdienst frei ausformuliert.)

Der Brief

Liebe Gemeinde!

Philadelphia war keine besondere Stadt. Unbedeutend, von Erdbeben bedroht. Auch die christliche Gemeinde wohl eher unbedeutend und klein. Du hast eine kleine Kraft.
Sie haben sich wohl gewundert über diesen Brief. Anders als bei anderen Sendschreiben kein Wort der Kritik. Nur positives. Kann das sein?

Wie wäre es bei uns, wenn wir einen solchen Brief von Jesus erhalten würden? Wir wären auch überrascht. Ein Problem wäre höchstens, wenn wir nicht überrascht wären!!!!

Die Tür

Tür – nicht Mission, sondern die Tür zu Gott, die kann allein Jesus öffnen und schließen, keine Christin, kein Prediger, kein Pfarrer. Wir können nur Zeugnis geben, aber das sollen wir auch tun:
Gottes Wort – die Bibel, lesen, weitersagen.

Aber was sollen wir weitersagen? Das Wort von der Liebe Gottes in Jesus, dem Kind in der Krippe, aber auch dem Mann am Kreuz. Das Wort von der Nächstenliebe, dem Achthaben aufeinander, dem helfen und trösten, dem besuchen und unterstützen. Das Wort auch der Engel vom Hirtenfeld vor Bethlehem vom Frieden auf Erden.

Wenn sich eine Tür öffnet, heißt das aber auch, dass man durchgehen muss. Nicht stehenbleiben, sondern voran gehen. Was bedeutet das für unsere Gemeinden? Gerade in der heutigen Situation, in der sich auch in der Kirche so viel verändern wird?

Was heißt das für jede und jeden einzelnen persönlich? Wo öffnen sich für uns neue Türen? Und haben wir den Mut, durchzugehen? Auch wenn wir nicht so recht wissen, das dahinter ist?

Aber wir haben doch Jesus dabei, der selbst die Tür öffnet.

Die kleine Kraft

Werke und kleine Kraft – All das gilt es eben nicht nur zu sagen, sondern auch zu tun. Und das nicht mit Macht und Gewalt, sondern mit unserer kleinen Kraft. Im Text scheint das fast eine Auszeichnung zu sein. Deshalb, liebe Gemeinde, stapeln wir bloß nicht zu tief. Was Gott von uns erwartet, sind nicht große Worte und gewaltige Taten, sondern in unserer kleinen Kraft das Notwendig zu sagen und vor allem zu tun.

Das heißt aber auch, dass Sätze wie „Ich kann doch gar nichts ausrichten“, „ich bin doch nur ein einzelner Mensch“ nicht berechtigt sind. Unsere kleine Kraft reicht aus. Nicht, weil wir so viel stärker werden können, nicht weil wir besser sein könnten, sondern, weil Jesus selbst hinter uns steht. Was kann Gott alles durch unsere kleine Kraft bewirken?! Wir müssen sie nur einsetzen.

Die Geduld

Geduld – das ist nötig. Nicht nur die zum äußersten gespannte Geduld der Kinder, die auf Weihnachten warten. Genau wie bei den Kindern gilt das im übertragenen Sinn auch für uns. Nicht die Hektik der Vorbereitungen, nicht das „immer noch mehr“, sondern die Besinnung auf das wesentliche des Lebens, das Warten auf das Kommen Gottes auch in unser Leben und in unsere Welt, auch gegen den Schein.

Dazu braucht es wahrhaftig Geduld. Wie gerne hätten wir, dass Gott jetzt gerade mal so richtig auftritt und der Welt zeigt, wo es lang geht. Aber er hat offensichtlich seinen eigenen Plan. Also Geduld haben, aber das heißt nicht, die Hände in den Schoß zu legen. Es ist eine tätige Geduld, die der Predigttext von uns möchte. In Geduld und mit kleiner Kraft – aber voran zu der Tür, die Jesus öffnet.

Die Liebe

Wie kann das gehen? Vor allem in der Vergewisserung und Besinnung auf: „Ich liebe euch“ – das ist das A und O der Advents und Weihnachtszeit und des christlichen Glaubens insgesamt. Nur deshalb können wir als Christen all das tun und zu dem stehen, was wir verkünden und sagen.

Diese Liebe Gottes in seinen Sohn Jesus Christus gilt es in die Welt zu tragen in der kleinen Kraft der alltäglichen Schritte im Vertrauen auf Gottes Wort und in großer Geduld, auch wenn es mal nicht so geht, wie wir es erwarten.

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Unser Brief

Wenn das alles nicht nur den Christinnen und Christen in Philadelphia zugesagt würde, sondern auch uns, wären wir dann überrascht? Vielleicht etwa so:

Und dem Engel der Gemeinden in Liebenscheid, Rabenscheid und Neukirch schreibe: Ich habe die Schlüssel des wahren, erfüllten, ewigen Lebens, wem ich die Tür zu Gott aufmache, dem schließt niemand mehr zu Wer allerdings meint, das alles ginge ihn nichts an, dem kann ich auch die Tür verschließen.
Was euch aber betrifft, liebe Christinnen und Christen, ich weiß, was ihr alles tut. Ich weiß, wie Ihr Euch Mühe gebt, den Glauben zu leben. Wie ihr euch um andere Menschen kümmert, wie ihr versucht meinen Willen zu erkennen, wie ihr in vielen kleinen Schritten im Alltag euch bemüht danach zu leben.
Auch wenn anderen das nicht auffällt, auch wenn ihr selbst meint, es sei noch viel zu wenig. Es kommt auf die Einstellung an und deshalb habe ich vor euch eine Tür aufgetan, und niemand kann sie zuschließen.
Ihr meint, dass ihr nur eine kleine Kraft habt, aber die Treue zu meinem Wort wiegt viel mehr. Und wenn es Leute gibt, die das kleinreden wollen und euch schief angucken, denen werde ich klar machen, dass ich euch liebe.
Habt Geduld und schaut nicht auf die großen und angeblich ach so wichtigen Menschen und Dinge dieser Welt, sondern wartet auf mein Kommen, dann werdet ihr die Krone des Lebens bekommen und geehrt werden wie Könige.

Amen.

Es gilt das gesprochene Wort.

Lechajim – für das Leben!
Liebe Grüße und bleib von Gott behütet!
Uwe

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