Akzeptanz ist schwer
Oh ja, Akzeptanz ist wirklich ganz schön schwer. Vor allem geht es dabei ja darum, Dinge in unserem Leben zu akzeptieren, die uns nicht gefallen. Einfach etwas hinnehmen, so wie es ist. Puh, wer will das schon? Auch fragen wir uns vielleicht, ob das wirklich gut ist. Sollte man nicht lieber darüber nachdenken, wie man diese Dinge ändern kann?
Beispiele
Menschen machen Fehler – alle. Der Arzttermin wird zweimal verschoben, ohne Dir bescheid zu sagen… Die Lieferung der heißersehnten Bestellung ist nicht vollständig… Beim Aufräumen zerbricht Dir Deine Lieblingsvase… Was willst Du tun? Du musst es einfach akzeptieren.
Dinge können kaputt gehen. Das Auto springt nicht an… Der Drucker, der gestern noch tadellos funktionierte, streikt heute plötzlich… Die Handyapp stürzt dauernd ab… Was willst Du tun? Du musst es einfach akzeptieren.
Auch Du selbst funktionierst nicht immer perfekt. Heute geht einfach alles schief… Deine Stimmung ist unterirdisch und Du weißt nicht, was Du dagegen tun sollst…
Über eine besondere Form dieser Probleme mit dem eigenen Selbst habe ich einen Beitrag geschrieben: Grübeln und Sorgen. Manchmal hat man solche kreisenden, sinnlosen Gedanken. Was willst Du tun? Du musst es einfach akzeptieren.
Akzeptanz und Veränderung
Das hört sich sehr fatalistisch an, aber dieses „einfach akzeptieren“ ist ja nur der erste Schritt. Damit kann es nicht vorbei sein. Akzeptanz ist ein aktiver Vorgang. Sie hat einen ähnlichen Inhalt, wie die Toleranz. Der Unterschied ist, dass tolerieren sich auf ein passives Dulden anderer Menschen, Situationen oder Einstellungen bezieht. Weiteres hier: Wikipedia zu Akzeptanz
Akzeptanz bezieht sich in diesem Sinn auch, wie die Toleranz, auf
- Äußeres: Dinge, Situationen, Erlebnisse
- Inneres: Einstellungen, Emotionen, Charakterzüge
- Andere Menschen
Etwas oder jemanden aktiv zu akzeptieren beinhaltet aber Zustimmung und Annahme. Mit dieser Haltung kann man dann weitere Schritte gehen, eben auch angesichts der zu akzeptierenden Dinge. So ist Akzeptanz auch eine Voraussetzung für Veränderung. Darüber schreibt der Autor und Blogger Martin Grünstäudl in seinem Beitrag: Persönliche Veränderung
- Erst, wenn wir die Dinge akzeptieren, wie sie sind, können wir uns offen und ehrlich damit auseinandersetzen, was nötig ist, um sie zu verändern.
- Erst, wenn wir auch uns selbst so akzeptieren, wie wir sind, können wir auch unsere Fehler und Schwächen erkennen und daran arbeiten.
- Andere Menschen können wir zwar nicht ändern, aber erst, wenn wir akzeptieren, wie ein anderer Mensch ist, können wir lernen, gut mit ihm umzugehen.
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Jesus als Vorbild für Akzeptanz
Zu diesem letzten Punkt: vielleicht ist das gerade eine Besonderheit bei den Geschichten über Jesus und wie er mit Menschen umging, denen er begegnete. Die Evangelien in der Bibel sind voll von Geschichten, in denen er Menschen vorbehaltlos akzeptierte. Diese Akzeptanz erstreckte sich auch auf Narzissten, Verbrecher, korrupte Beamte und Prostituierte. Seine Akzeptanz hat aber diese Menschen so beeindruckt, dass sie aus der Begegnung mit Jesus verändert hervor gingen.
Ein Beispiel ist die bekannte Geschichte von Zachäus, dem Zöllner. Er gehörte zu einer reichen, aber verachteten und korrupten Berufsgruppe. Über die Begegnung mit Jesus wird berichtet, dass dieser keinerlei Vorwürfe oder Bedingungen macht. Ohne jedes Vorurteil besucht er Zachäus in seinem Haus. Diese Begegnung hat Zachäus so beeindruckt, dass er anschließend alles Unrecht, das er begangen hatte, wieder gut macht.
Du findest diese Geschichte in der Bibel im Lukasevangelium.
Was wir alle akzeptieren müssen…
Es gibt für jeden Menschen ganz unterschiedliche Dinge, die er oder sie akzeptieren muss. Das ist für Dich das eine und für mich etwas anderes. Doch es gibt auch einige Dinge, die wir alle akzeptieren müssen, egal in welcher Lebenssituation wir gerade sind oder in welchem Lebensabschnitt.
Dr. Katharina Tempel nennt sich selbst „Glücksdetektiv“. Sie hat in ihrem Artikel „10 Dinge, die du von jetzt an zu akzeptieren lernen solltest“ einige dieser allgemeinen Dinge aufgeschrieben. Ich finde den Beitrag sehr lesenswert. Schau doch mal bei ihr rein: 10 Dinge, die du von jetzt an zu akzeptieren lernen solltest….
Ein sozusagen „ultimativer“ Punkt, den wir wirklich ausnahmslos alle akzeptieren müssen, so schwer es uns auch fällt, ist die Tatsache, dass wir alle sterblich sind. Auch hier gibt es die Möglichkeit, nicht nur zu tolerieren oder – was heute die meisten Menschen tun – einfach nicht darüber nachzudenken, sondern aktiv zu akzeptieren.
Damit meine ich, dass wir diese Tatsache nicht verdrängen, sondern uns damit auseinandersetzen. Das kann heißen, Vorberatungen zu treffen (Testament, Patientenverfügung…), aber es kann auch bedeuten, das Leben heute bewusster zu leben. Eine Löffelliste könnte dabei auch sehr helfen. Wenn Du einmal aktiv annimmst, dass auch Du sterben musst, dann kann das lebensverändernde Kraft entfalten und zu einem bewussteren und glücklicheren Leben führen.
Wie können wir Akzeptanz üben?
Der erste Schritt zum Akzeptieren ist, wie bei so vielen anderen Dingen, sich die Zusammenhänge bewusst zu machen. Hier nochmal ein Hinweis auf meinen Beitrag dazu: Bewusst machen.
Es gibt so manche Hilfestellung, um besser mit den schwierigen Dingen des Lebens klarzukommen und sie zu akzeptieren. Ich möchte demnächst dazu noch weitere Beiträge hier auf dem Blog schreiben. Für heute habe ich aber schon mal ein paar Links zu Beiträgen, die einige Tipps nennen und lesenswert sind:
https://www.lernen.net/artikel/akzeptieren-lernen-tipps-akzeptanz-5712/
https://www.palverlag.de/lebenshilfe-abc/akzeptanz.html
https://mymonk.de/5-dinge-akzeptieren/
Die Dinge zu akzeptieren, wie sie sind, und trotzdem (oder gerade deswegen) den Mut zur Veränderung zu haben, das ist nicht leicht. Es ist aber sehr vielversprechend und führt zu einem tieferen und glücklicheren Leben. Ich wünsche Dir und auch mir selbst, dass es uns immer wieder gelingt!
Lechajim – für das Leben!
Liebe Grüße und bleib von Gott behütet!
Uwe