EKD-Synode 2017

Die EKD-Synode 2017 und das Digitale – das ist das, was mich hier vor allem interessiert. Es gab allerdings noch viele andere wichtige und spannende Themen der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die vom 12. bis 15. November 2017 in Bonn tagte.

Eine Übersicht über alle Themen und Beschlüsse der Synode findest Du hier: 4. Tagung der 12. Synode.
Einen guten und knappen Überblick über die Beschlüsse der diesjährigen Synode hat die Seite evangelisch.de zusammengestellt: Was hat die EKD-Synode 2017 eigentlich beschlossen?

Eine Synode ist sozusagen ein kirchliches Parlament. Die Synode der EKD fasst Beschlüsse, die für alle evangelischen Landeskirchen in Deutschland gelten. Allgemeine Informationen findest du auf Wikipedia und auf der Website der EKD selbst:
Synode auf wikipedia
Synode auf ekd.de

Erinnerung 2014

Das aktuelle Schwerpunktthema der Synode 2017 hieß „Zukunft auf gutem Grund“.

Natürlich ging es um viele verschiedene Themen, ein großer Punkt war vor allem der Rückblick auf die Feierlichkeiten zum 500. Jubiläum der Reformation. Wenn es aber um die Zukunft geht, dann kommt heute zwangsläufig die Digitalisierung in den Blick.

Auch mich interessiert ganz besonders die Frage nach „Kirche digital“ und dem, was die EKD aktuell dazu zu sagen hat.

Die EKD-Synode im Jahr 2014 hatte das Schwerpunktthema „Kommunikation des Evangeliums in der digitalen Gesellschaft“. Dieses Thema hatten damals die Jugenddelegierten der EKD eingebracht. Auf der Website der Jugenddelegierten findest du viele Infos darüber.

Der Rat der EKD hat während der Synode 2017 einen Bericht über den Prozess der „Kommunikation des Evangeliums in der digitalen Gesellschaft“ seit 2014 vorgelegt: Bericht Prozess der Kommunikation…(pdf-Download).

Dieser Bericht wurde von Kirchenpräsident Jung, EKHN, vorgestellt. Einen Artikel dazu findest Du auf der Seite der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau: Jung fordert mehr Engagement. Jung sagte unter anderem: „Es ist höchste Zeit, dass wir uns intensiver mit den Fragen der Digitalisierung beschäftigen. Das ist keine Entwicklung, die sich aufhalten lässt. Sie hat längst unser Leben verändert und sie wird weiter unser Leben verändern.“

Wie recht er doch hat! Allerdings scheint es wirklich höchste Zeit zu werden, dass Kirche endlich in Bewegung gerät, was die #digitaleKirche betrifft. Viele, die sich intensiv mit den Aktivitäten von Kirche im Netz beschäftigen, sind der Meinung, dass in den drei Jahren seitdem nicht viel passiert ist – zumindest nicht genug. Ein paar Anmerkungen dazu habe ich vor kurzem in einem Artikel geschrieben: Kirche digital – geht das?

Digitalisierungsstrategie für 2018

In seinem Ratsbericht zu Beginn der Synode sprach auch Ratsvorsitzender Bedford-Strohm davon, wie wichtig es für die Zukunftsfähigkeit der Kirche sei, sich mit den Veränderungen durch die Digitalisierung zu beschäftigen: Bericht des Rates.

Kirchenpräsident Jung forderte daher auch in seiner Rede ein „strategisches Gesamtkonzept zur Digitalisierung“ in der Kirche.

Ein solches Konzept soll nun tatsächlich erstellt werden. Bis zur Synode 2018 soll es in aller Vollständigkeit vorliegen. Eine wirklich steile Vorlage, die nicht leicht zu erreichen sein wird, aber wer weiß, vielleicht bewegt sie sich ja doch – die Kirche.

Einen Bericht zum Synodenbeschluss zur Entwicklung einer Digitalstrategie findest Du hier: EKD Synode beschließt Entwicklung…

Den eigentlichen Beschluss zur Erarbeitung eines Strategievorschlags für die Kirche im Digitalen Wandel kannst Du als pdf-Datei hier herunterladen: Kirche im Digitalen Wandel (Aktualisierung 25.03.2019: der Link existiert leider nicht mehr und es gibt auch keine Weiterleitung – soviel zu „digitale Kirche“).

Ich finde diesen Schritt auf jeden Fall richtig und wichtig. Jetzt lohnt es sich auch nicht mehr darüber zu jammern, dass es so lange gedauert hat. Trotzdem stimme ich Kirchenpräsident Volker Jung zu, der mit einem Nietzsche-Zitat gesagt hat: „Es ist Zeit! Es ist die höchste Zeit!“

Man mag sich darüber lustig machen, dass die EKD jetzt einen CDO einsetzen will, einen „Chief Digital Officer“. Natürlich braucht keiner solche Begriffe und es würde die Akzeptanz bei vielen Digitalisierungs-Skeptikern vielleicht verringern, wenn man von einem „Beauftragten“ oder ähnlichem reden würde – doch was soll’s… Wichtig ist, dass endlich was geschieht.

Gut ist, dass der Auftrag offenbar einen koordinierenden Ansatz hat:
Bestehende Angebote sollen gesichtet, zugleich neue Möglichkeiten in den Blick genommen werden. Handlungsfelder sollen identifiziert und damit ja wohl auch ein Überblick geschaffen werden. Alle kirchlichen Ebenen werden von Anfang an mit einbezogen, was sicher ein guter Beitrag zur Akzeptanz sein wird.

Ich bin gespannt, wie das Ergebnis im nächsten Jahr aussehen wird. Vor allem hoffe ich, dass die Jugenddelegierten und die jetzt schon im kirchlichen Bereich engagierten „Digitalen“ kräftig mitwirken und einbezogen werden.

Datenschutzgesetz

Über diesen Beschluss hinaus hat die Synode auch ein neues Datenschutzgesetz verabschiedet. Dies wurde nötig aufgrund neuer Bestimmungen des EU-Datenschutzes. Ich muss eingestehen, dass ich kein rechtlicher Fachmann in diesen Fragen bin. Es ist aber sehr wichtig, sich damit zu beschäftigen. Deshalb nenne ich hier auch Links zu diesem Thema.

Ein kurzer Artikel dazu ist auf evangelisch.de erschienen: EKD Synode berät neues Datenschutzgesetz.

Zum gleichen Thema auch ein interessantes Interview mit den EKD-Datenschützern: Interview.

Gerne kannst Du Dich darüber auch weiter kundig machen.

Soviel für heute über die „digitalen Themen“ der EKD-Synode 2017 in Bonn. Ich hoffe, ich konnte Dir damit einen kleinen Überblick verschaffen.

Wenn Du Ergänzungen oder Hinweise hast, dann melde Dich gerne bei mir: Mail.

Lechajim – für das Leben!
Liebe Grüße und bleib von Gott behütet!
Uwe

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