Staupilot die dritte: Dies ist der dritte Teil der P&S-Geschichte „Staupilot“ von Bettina. Den ersten Teil findest du hier: Staupilot 2.1. und den zweiten Teil hier: Staupilot 2.2.

Wir sind Glückskinder

Es ist ein großes Glück und eine Erfüllung für mich alle drei Arten von Liebe erleben zu dürfen. Ich bin ein Glückskind. Wir sind Glückskinder. Liebe ist ein Geschenk und wahre Liebe kann man nicht kaufen. Liebe zu bewahren bedeutet jedoch Arbeit, sie will gehegt und gepflegt werden wie ein empfindliches Pflänzchen, will geputzt werden und glänzend erstrahlen, wie ein goldener Ring, damit sie immer wieder neu wachsen kann und ohne Ende ist. Ein alter Mann, ein Gärtner und schon über achtzig Jahre alt, sagte kurz nach seiner Diamantenen Hochzeit zu mir: „Macht Euch jeden Tag füreinander so schön wie am ersten Tag und seid täglich so nett und charmant wie beim ersten Rendezvous, dann werdet ihr für immer glücklich sein!“ Um an die Liebe des Lebens zu glauben, gehört für mich der Segen Gottes dazu.

Das Hohelied der Liebe

1. Korinther 13,1-13
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete
und hätte die Liebe nicht,
so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.

Und wenn ich prophetisch reden könnte
und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis
und hätte allen Glauben,
so dass ich Berge versetzen könnte,
und hätte die Liebe nicht,
so wäre ich nichts.

Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe
und ließe meinen Leib verbrennen,
und hätte die Liebe nicht,
so wäre mir’s nichts nütze.

Die Liebe ist langmütig und freundlich,
die Liebe eifert nicht,
die Liebe treibt nicht Mutwillen,
sie bläht sich nicht auf,
sie verhält sich nicht ungehörig,
sie sucht nicht das Ihre,
sie lässt sich nicht erbittern,
sie rechnet das Böse nicht zu,
sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit,
sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles,
sie hofft alles, sie duldet alles.

Die Liebe hört niemals auf,
wo doch das prophetische Reden aufhören wird
und das Zungenreden aufhören wird
und die Erkenntnis aufhören wird.

Denn unser Wissen ist Stückwerk,
und unser prophetisches Reden ist Stückwerk.
Wenn aber kommen wird das Vollkommene,
so wird das Stückwerk aufhören.

Als ich ein Kind war,
da redete ich wie ein Kind
und dachte wie ein Kind
und war klug wie ein Kind;
als ich aber ein Mann wurde,
tat ich ab, was kindlich war.

Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild;
dann aber von Angesicht zu Angesicht.
Jetzt erkenne ich stückweise;
dann aber werde ich erkennen,
wie ich erkannt bin.

Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei;
aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
(Nach der Übersetzung von Martin Luther in der revidierten Fassung von 1984)

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​Was ich glaube

Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. (Hebräer 11,1)

Glaube heißt Glaube, weil man glaubt und nicht weiß, untrennbar verbunden mit der Hoffnung, einer Hoffnung, die gleichbedeutend einer Zuversicht ist, welche meist nur jene Menschen kennen, die an etwas glauben. Meinen Glauben an Gott als unseren Schöpfer, den hatte ich schon immer, seit ich denken kann, weil ich in einer Familie mit christlich geprägter Grundhaltung groß geworden bin. Auch Taufe, Konfirmation, Hochzeit in der Kirche, ein Grab auf dem Friedhof im Dorf, ewiges Leben nach dem Tod, das alles habe ich nie in Frage gestellt, war selbstverständlich, bis ich heraus kam aus meinem Dorf und Gott noch nähergekommen bin. Erst dann bin ich Menschen begegnet, mit denen ich ins Gespräch kam über den Glauben an sich.

Gespräche mit Tiefgang über das, was ich glaube, wie ich glaube oder welche Vorstellung ich und die anderen haben, wie es sein könnte nach dem Sterben, dann, wenn man tot ist.

Ist man wirklich tot nach dem Sterben oder lebt die Seele noch? Geht die Seele direkt nach dem Eintritt des Todes aus dem Körper in den Himmel? Oder ist man tausend Jahre tot, bis Jesus kommt und alle, die geglaubt haben auferstehen? Ist der Himmel blau oder eine andere Dimension, die wir als Sterbliche noch nicht erfassen können? Wie kann Gott immer um uns sein, wenn er doch oben im Himmel ist? Wie viele Dimensionen gibt es wirklich und wie lange ist ein Tag der Schöpfung? Kann Gott traurig sein und sich freuen? Ist er ein liebender oder ein strafender Gott? Wie ist das gemeint mit der Dreieinigkeit Gottes, des Sohnes und des Heiligen Geistes?

Es hat mir geholfen und dem christlichen Glauben viel nähergebracht, dass ich mit anderen Menschen über solche Fragen ins Gespräch gekommen bin und philosophieren konnte. Ein großes Vertrauen, auch Urvertrauen genannt, das man, wenn man Glück hat, in der frühesten Kindheit entwickelt, ist nicht unerheblich, bei der Entwicklung des Geborgenheitsgefühls, das man als Erwachsener fühlt, wenn man sich getragen fühlt durch Gott, sich geborgen fühlt in Gottes Händen. Dafür bin ich meinen Eltern sehr dankbar, dass ich dieses Urvertrauen entwickeln durfte und dass ich eine glückliche Kindheit hatte. Dieses Vertrauen hat mir immer wieder die Hoffnung geschenkt, dass etwas gut ausgeht, hat mich zu einer optimistischen Lebenshaltung geführt, die mich, wenn auch manchmal etwas naiv, immer zuerst an das Gute im Menschen glauben lässt. Ich glaube, dass Gott ein liebender Gott ist, der sich freut, wenn wir Menschen uns freuen und glücklich sind, der sich freut, wenn es uns an Leib und Seele gut geht und wenn wir Gutes tun. Wenn wir uns ihm anvertrauen, dann sorgt Gott für uns, nicht ohne Leid und Schmerz, sondern ich glaube, er sorgt für die Unversehrtheit unserer Seele. Diese Hoffnung macht mich stark.

Hoffnungsvoll

Hoffnung kommt laut wikipedia aus dem mittelniederdeutschen und bedeutet hopen = „hüpfen“, „(vor Erwartung unruhig) springen“, „zappeln“ und ist eine zuversichtliche innerliche Ausrichtung, gepaart mit einer positiven Erwartungshaltung, dass etwas Wünschenswertes in der Zukunft eintreten wird, ohne dass wirkliche Gewissheit darüber besteht.

Hoffnung wird vielfach gleichgesetzt mit Zuversicht und einer positiven Glaubenshaltung, zuversichtlich sein, hoffnungsvoll sein, dass etwas gelingt, dass etwas gut ausgeht. Ich denke, dass Menschen, die an etwas glauben, hoffnungsvoller sind als andere. In meinen Gedanken geht es immer um die positive Hoffnung, niemals um die negative, böse, gehässige Hoffnung. Solche Gedanken sind mir fremd, erschrecken mich und deshalb lasse ich sie nicht zu in meinem Gedankengut.

Eine positive Erwartungshaltung – diese Ausdrucksweise gefällt mir. Hüpfen und springen, voller freudiger Erwartung sein – das passt ebenfalls sehr gut zu meiner Vorstellung von Hoffnung. Hoffnungsvolle Menschen sind mutige Menschen, denn sie schaffen es, ihre Zweifel zu besiegen, lassen ihre Ängste zwar zu, sind jedoch in der Lage, auch mit Hilfe des Gebets, des Gespräches mit Gott, damit angemessen umzugehen. Sogar die Selbstheilungskräfte sollen stärker sein und schneller wirken bei hoffnungsvollen Menschen.

Mit einer positiven Erwartungshaltung, mit Hoffnung eben, kann auch ich mutig auf meine Operation zu gehen. Es wird eine schwere Operation an der Wirbelsäule sein, die mehrere Stunden dauern wird, die den Einsatz von Eigenblut und Blutkonserven einkalkuliert. Natürlich sind auch mir Zweifel gekommen, Gedanken der Angst, der Ungewissheit. Was ist, wenn ich nicht mehr aufwache aus der Narkose? Sterbe ich? Oder liege ich ewig im Koma? Brauche ich eine Patientenverfügung? Kann ich hinterher gelähmt sein? Oder habe ich nach der Operation mehr Schmerzen als vorher? Was ist, wenn die Operation gar nicht den gewünschten Erfolg bringt? Soll ich diese Operation überhaupt wagen?

Der Staupilot ist da

Den Mut, diesen Schritt zur Operation zu wagen, habe ich aus meiner Hoffnung geschöpft.

Die Hoffnung, dass die Operation gelingt, habe ich durch meinen Glauben bekommen.

Dieser Glaube wurde bestärkt durch die grenzenlose Liebe und Zuneigung, die ich durch meinen Mann und meine Tochter, meine Familie, meine Freunde und durch Gott, durch die unzähligen Gebete spüren konnte.

Den Frieden und die Ruhe, mit welchen ich in diesen Tag der Operation gegangen bin, habe ich erlebt als ein Geschenk Gottes, das mich im Krankenhaus erreicht hat am Abend vor der Operation, als meine dreiundachtzigjährige Bettnachbarin mir von dem Arzt erzählte, der sie schon vier Mal an der Wirbelsäule operiert hat. Es war auch der Arzt, der mich operieren würde. Sie erzählte mir, dass er ihr vollstes Vertrauen genießen würde. Die Nacht war ruhig und legte sich wie eine wärmende Decke über mich. Meine Füße wurden warm und ich schlief gut.

Die Freiheit, sich selbst für oder gegen die Operation zu entscheiden, diese Freiheit, die ich wenige Wochen zuvor noch als Belastung und Überforderung erlebt hatte, gab mir plötzlich das Gefühl einer Befreiung von der Last, weil ich ruhig war. Die Entscheidung wurde für mich zusätzlich leichter, nach den vielen, guten Gesprächen mit den beteiligten Ärzten, die sich bei den Voruntersuchungen sehr viel Zeit für mich nahmen. Ich glaube, in dieser Situation habe ich gespürt wie nahe Gott mir ist und dass er mich führt als mein Staupilot. Er führt mich heraus aus der Operation, durch die Auszeit, er führt mich auch weiterhin durch mein Leben, in welchem ich noch vielen, weiteren Staus oder Hindernissen, aber auch freudigen Ereignissen voller Hoffnung begegnen werde.

Ich habe die Operation gut überstanden, es ist alles gelungen und hurra, ich lebe noch!

Nach einem sehr guten Heilungsverlauf durfte ich, es war das Geburtstagsgeschenk des Oberarztes, der mich operierte, nach nur sechs Tagen an meinem fünfzigsten Geburtstag nach Hause.

Nun, nach der Operation liegen noch drei Monate Auszeit vor mir. Eine Auszeit, die ich nutzen werde, für mich, für meine Familie und für die Weiterfahrt auf den Straßen des Lebens, mit Stau und Staupilot.

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​​Ent-Last-ung

Leichtes Gepäck, Songtext der Musikgruppe Silbermond:
Ab heut
nur noch leichtes Gepäck
Und eines Tages
fällt dir auf
Es ist wenig was du wirklich brauchst
Also nimmst du den Ballast
und schmeisst ihn weg
denn es lebt sich besser
so viel besser
Mit leichtem Gepäck

Einige praktische Ideen für meine Entlastung, für die Verringerung meines Lebensgepäcks, habe ich bereits. Einmal die Woche kommt unsere gute Fee, unsere Haushaltshilfe Isabelle für ein paar Stunden, das entlastet mich total. Wenn Isabelle da war, und alles ist sauber und frisch im ganzen Haus, dann ist fast schon Wochenende, wenngleich es erst Donnerstag ist.

Ich werde ein Gespräch führen mit meinem Arbeitgeber, denn ich möchte weniger arbeiten, eine Dreißigstundenwoche wäre optimal. Ich werde mich bei meiner Arbeit nicht mehr auffressen lassen von der Bürokratie, sondern ich möchte meine berufliche Aufgabe wieder mehr als Dienst am Menschen sehen. Ich möchte im Sommer dieses Jahres eine Sommerparty feiern, obwohl ich bereits im Winter fünfzig geworden bin.

Ich werde weniger kaufen, dafür mehr reisen, mir mehr Zeit gönnen, die mit nichts verplant ist. Ich werde öfter Nein sagen und es weniger Allen recht machen. Ich werde mehr genießen und dafür weniger perfekt sein. Ich möchte mutiger sein und mehr beten. Ich möchte gelassener werden und achtsamer mit mir selbst und meinen Nächsten umgehen. Ich werde mehr gute Gedanken haben und mehr davon aufschreiben. Ich mache es wie die Sonne – durchstarten und jeden Tag wieder neu aufgehen und strahlen.

All die Worte über mich und meinen Glauben habe ich vor dieser Geschichte selbst nicht gekannt, noch habe ich geahnt, dass sie in mir sind. Sie sind aus mir heraus gesprudelt innerhalb weniger Tage meiner Auszeit. Es ist ein Geschenk, diese Gabe zu entdecken und ein Geschenk Gott zu begegnen.

„SANTOSHA WUKKUTE“ – möge die Freude überfließen!
Liebe Grüße
Bettina

Danke Bettina für Deinen Beitrag! Wenn Du, liebe Leserin, lieber Leser, auf dem Laufenden bleiben möchtest, dann abonniere doch meinen Newsletter.

Lechajim – für das Leben!
Liebe Grüße und bleib von Gott behütet!
Uwe

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